Ehrung der besten sächsischen Jugendsegler 2022 beim Z1 Cup

Im Rahmen vom Z1 Cup wurden die besten sächsischen Jugendsegler 2022 geehrt. Von unserem Verein wurde Herman als drittbester Opti A Segler nach vorn geholt. Die Ranglisten Punkte dafür ersegelte sich Herman bei der Schwielochseepokal Regatta, in Flensburg bei der Landsjüngstenmeisterschaft Schleswig-Holstein und beim Ahorncup in Kirchmöser.
Insgesamt war das Jahr 2022 ein erfolgreiches Jahr mit vielen interessanten Regatten am Gardasee, auf dem Ijsselmeer in Holland, in Kiel, Flensburg und auf vielen Binnenseen.

Jetzt wollen wir noch einmal eine Runde durch Norddeutschland drehen mit der Hoffnung auf windreiche Regatten in Plau am See, Hamburg und am Dümmer um dann im Sommer den „Opti an den Nagel“ zu hängen …

Sächsische Landesjugendmeisterschaft auf dem Zwenkauer See

Am 17.und 18.7.21 fand auf dem Zwenkauer See die Sächsische Landesjugendmeisterschaft statt. An den Start gingen 29er, 420iger, ILCA 6, Open Skiff und Optis. Aus unserem Verein kreuzten Anna, Anton und Herman im Opti B an der Startlinie auf. Insgesamt ging 30 Opti B an den Start – für sächsische Verhältnisse ein großes Feld. Viele Optis hatten eine lange Anreise: Berlin, Braunschweig … Am Start waren auch 25 Opti A aus der gesamten Bundesrepublik. Das war auch neu.

Los ging es Sonnabend Vormittag gegen 10 Uhr mit einer Steuerleutebesprechung. In unserm pandemiegeschundenen Land wurde seit langem mal wieder ein Regatta so eröffnet. Das war schon cool. Die meisten standen dort schon segelfertig angezogen, denn anschließend ging es gleich aufs Wasser.

Obwohl laut Wetterbericht Gewitter für den Nachmittag ankündigt waren, blieben diese südlich von Leipzig eher Online. Auf dem See war perfektes Seglerwetter: Sonne, Wolken und ein Wind um die 4 BTF. Die Wettfahrten wurden pünktlich gestartet und die ersten beiden Wettfahrten liefen gut. Leider schlief der Wind dann immer mehr ein und die dritte Wettfahrt wurde dann bei den Optis und den ILCA 6 abgebrochen. Über den spiegelglatten See wurden die Boote in den Hafen geschleppt.

ILCA 6 ist der neue Name für den Laser Radial. Aus irgendwelchen Gründen gab es Stress zwischen der Laser Performance Werft und der ILCA. Die Laser Performance Werft hat den Laser erfunden, hat die meisten Boote gebaut und besitzt wichtige Namesrechte für den „Laser“. Die ILCA ist die Internationale Laser Klassenvereinigung. Die ILCA musste sich also einen neuen Namen suchen und die Klasse und die Boote heißen jetzt gleich: „ILCA“. Es gibt den ILCA 4 (Laser 4,7), den ILCA 6 (Laser Radial) und den ILCA 7 (Laser Standard). Der neue Name scheint sich langsam durchzusetzen und wird auch bald immer öfter im Segel auftauchen …

Naja, auf jeden Fall war es ein erfolgreicher Tag für die Kinder: Anton war am Abend der 8, Anna war 9. und Herman auf den 10. Platz.

Am Sonntag war dann wieder schönes Segelwetter und um 11:40 der erste Start für die Optis B. Leider ließ der Wind auch wieder nach und die Bahn wurde verkürzt, damit die Wettfahrt im geplanten Zeitfenster ins Ziel gehen konnte. Eine weitere Wettfahrt wurde dann nicht mehr gestartet, weil der Zeitpunkt für den letzten Start vorbei war. Das war schade, denn der Wind frischte wieder auf.

Am Ende wurde Anna 14., Anton 7. und Herman rutschte auf den 6. Platz nach vorn. Bei 30 Booten war es für alle ein schöner Erfolg.

Nach diesen Wettfahrten startete unser Vereinskutter zum Eythra Cup. Er verschwand auf den Weiten des Zwenkauer Sees, um am Abend in der Ergebnisliste wieder aufzutauchen. Darüber kann dann vielleicht Bodo oder ein anders Crewmitglied mehr erzählen …

IDM Laser am Zwenkauer See

Solche Regatten wie die Internationale Deutsche Meisterschaft – IDM – beginnen ja immer mit einem etwas aufwendigeren Einchecken als sonst. Das Anmelden war easy, dann kam die Vermessung. Die Vermessung hier war nur eine Nachkontrolle. Den Messbrief selbst, eine ausweisgleiche Karte, hatte ich mir vorher zuschicken lassen. Bei der Vermessung wurde dann an meinem Segel beanstandet, dass die Landeskennung „GER“ fehlte. Glücklicherweise stand Herr Ziegelmayer bereit, um mir die Nummern, aus der dann die Buchstaben geschnitten wurden, zu verkaufen und auch gleich noch selbst einzukleben. So habe ich auch mal den Verkäufer meines Bootes kennengelernt.

Als ich dann fertig war, fuhr ein Auto mit einer Kasseler Nummer in den Hafen. Oops, Kassel? – He, das Gesicht kennst Du doch! – Na klar: er hat mir vor drei Jahren den Opti für Herman verkauft! Sein Junge war vorher mit dem Boot drei Jahre Opti A gesegelt. Er hatte in diesen Jahren an den Deutschen Meisterschaften teilgenommen und sich dort auch gut platziert. Von den Deutschen Meisterschaften im Opti sagt man, dass die Teilnahme an diesen Meisterschaften die am härtesten umkämpfte von allen Segelklassen ist. Sein Sohn war damals gerade auf Laser 4.7 umgestiegen. Hier ist er im Laser Radial Open mitgesegelt. Er war erst ganz vorn mit dabei und wurde nur am Sonntag durch den starken Wind etwas abgehängt und zum Schluss Zwanzigster.

Am Donnerstag habe ich mein Boot das erste Mal aufgebaut. Neben mir stellte jemand seinen Niederhalter ein und markierte bestimmte Stellungen. „Ah, das habe ich neulich auch gemacht. Die Zahlen habe ich von einer deutschen Olympiateilnehmerin“ habe ich ihn angesprochen. „Ich auch. Sie steht da.“ – Petra Niemann, eine der erfolgreichsten deutschen Segelfrauen. Sie betreute ein Berliner Segelteam …

Und dann ging es am Donnerstag auch auf dem Wasser los. Als Erste starteten die Laser Standard, dann die Frauen, dann die Laser Radial Open, für die ich mich auch gemeldet hatte. Die „Laser Radial Open“ waren in zwei Gruppen eingeteilt. Unsere Startgruppe durfte erst zweimal „üben“, bis eine Wettfahrt gewertet wurde. Obwohl gleich mit „U“ (Disqualifizierung, wenn man eine Minute vor dem Start über die Startlinie fährt außer bei Neustart) gestartet wurde, gab es einen Frühstart. Die zweite Wettfahrt wurde wegen zu wenig Wind abgebrochen. Dann warteten wir auf mehr Wind. Als dann die anderen Gruppen, die schon eine Wettfahrt geschafft hatten, an Land geschickt wurden, setzte wieder etwas Wind ein und unsere Gruppe wurde noch einmal gestartet. Mit dem Ergebnis dieser Wettfahrt war ich ganz zufrieden.

Spektakulär waren vom ersten Tag an die Jury Motorboote: lauter Trillerpfiff -> gelbe Flagge zeigen -> einen Grund (meist „PUMPEN!“) und eine Segelnummer schreien; schon durften sich die angesprochenen Boote zweimal drehen.

Am Freitag warteten wir zuerst an Land auf mehr Wind. Ich hatte mich zu den Seglern aus Zwenkau gesetzt und verschiedene Kartenspiele gelernt. Als wir uns eingespielt hatte, ging es dann doch auf dem Wasser los. Der Wind nahm ständig zu, die Sonne schien … perfektes Segelwetter. Insgesamt gab es drei gestartete Wettfahrten. Die erste Wettfahrt verlief für mich erst ganz gut bis kurz vor der Kreuztonne. Dort musste ich mich plötzlich mit meiner Mütze mehr beschäftigen als mit dem Segeln und bin beim Ausreiten aus dem Boot herausgekippt; dumm angestellt. Die Aufholjagd hat mich an das Feld zurückgebracht, aber auch nicht weiter nach vorn. Bei der zweiten Wettfahrt brauchte ich nicht zu kentern, um auch Letzter zu sein. Bei der letzten Wettfahrt war ich erst auch ganz gut dabei, bin dann aber auch wieder hinten gelandet. Am Ende der Wettfahrten hatten die ersten zwei Boote meist einen Vorsprung von mehreren Bootslängen, ab dem dritten Platz wurde dann aber nacheinander ins Ziel gefahren, so dass das Feld meist nie weiter als 200 bis 300m auseinander war. Unzufrieden musste ich nicht wirklich sein.
Nach der letzten Wettfahrt mussten wir noch quer durch den Zwenkauer See nach Zwenkau kreuzen … das ist dreimal die Länge des Schladitzer Sees … bei 3 bis 4 Btf. schleppen lassen wollte ich mich nicht. Dafür war mir das Boot + Segel bei diesem Wind zu schade. Am Ende war ich ziemlich kaputt und fragte mich: „Wie kommst Du eigentlich am Sonntag zurück, wenn es erst richtig kachelt?“

Sonnabend war dann wieder perfektes Segelwetter.  Die Sonne schien und der Wind war um drei Btf. An diesem Tag war das Feld der Laser Radial Open erstmals in „Gold fleet“ und „Silver Fleet“ aufgeteilt.  „Gold Fleet“ kämpfte um den ersten und die folgenden 33 Plätze, das „Silver Fleet“ kämpfte nicht um den zweiten Platz sondern um Plätze 35 bis 67. Von den Leipziger Seglern schaffte es Tom Fischer in die Spitzengruppe. Ich dachte, dass es in der „Hobby- und Freizeitsegler-Gruppe“ entspannter zugeht – leider nicht. Die Starts wurden immer aggressiver und mussten teilweise dreimal wiederholt werden. Zum Schluss wurde unsere Gruppe nur noch mit der Schwarzen Flagge gestartet, was bedeutet, dass man sofort für die Wettfahrt disqualifiziert wird, wenn man in der letzten Minute vor dem Start über die Startlinie gefahren ist und dass man dann auch bei Wiederholungen nicht mehr mitfahren darf. Die beiden ersten Wettfahrten verliefen für mich wie die ersten beiden vom Vortag; nur dass ich nicht kurz vor der ersten Tonne kenterte, weil ich aus dem Boot gefallen bin, sondern weil ich jemanden übersehen hatte und plötzlich ausweichen musste. Die dritte Wettfahrt verlief dann besser. An der letzten Kreuztonne rundeten drei oder vier Boote nach mir. Dumm war nur, dass sie auf dem Raumwindkurs mehr Wind hatten und ich an der letzten Tonne wieder das ganze Feld vor mir im Blick hatte. Da alle auf dem Vorwindkurs nach Luv gefahren sind, dachte ich mir, dass ich mein Glück auf der Leeseite probiere … und plötzlich war ich im Ziel fast in der Mitte des Feldes.
Die Rückfahrt in den Hafen war entspannter, weil es fast ein Halbwindkurs war und der Respekt vor dem Sonntag war ein bisschen gewichen.

Sonntag sollten dann plötzlich vier statt nur zwei Wettfahrten gefahren werden. Ich dachte mir, dass dies schon sehr sportlich geplant ist. Wind war ja genug da. Einsegeln konnte man sich auch noch gut. Eine leichte Kollision mit einem Trainermotorboot gehörte leider auch dazu. War aber nicht schlimm, schließlich bestehen sie meistens aus Gummi. Gestartet wurde auch pünktlich ab 10:30 Uhr: erst wie immer die Laser Standard, dann die Frauen, dann die Gold-Gruppe und dann wir. Der Wind hatte deutlich zugenommen, und es war schon krass. Aber ich bin gut bis zur ersten Tonne gekommen. Auf dem Vorwindkurs bin ich das erste Mal gekentert. In der nächsten Kreuz hatte ich das Feld wieder eingeholt … auf dem Raumwindkurs und bei dem Abfallen auf dem Vorwindkurs war ich dann noch zweimal im Wasser. Bei dieser Wettfahrt war das Feld dann doch etwas weiter auseinandergezogen.

Und dann wurde gewartet. Beim Hin- und Herfahren bin ich auch noch ein paarmal im Wasser gewesen; mal weil der Wind das Boot einfach umgekippt hat, mal wurde es beim Halbwindfahren „zu schnell“. Vermutlich waren die Zeiten, als das Segel auf oder unter Wasser war, die besten Zeiten für das Segel an diesem Tag. Bei einem der Segler entschied sich das Segel, ganz im See zu bleiben; er wurde ohne Rigg in den Hafen geschleppt. Andere haben zu diesem Zeitpunkt abgebrochen und sind zurückgefahren. Am Nachmittag habe ich gefragt, warum gewartet wurde: Ein Grund war, dass die Wettfahrtleitung über den See verteilt 35kn gemessen hatte. In Deutschland dürfen Wettfahrten nur bis 25kn gestartet werden. Aber irgendwann ging es dann doch los. Spektakulär war noch eine Kenterung nach Lee. Das hat man auch nicht alle Tage, dass der Wind plötzlich so krass von Lee kommt, dass man einfach umgekippt wird. Manchmal habe ich auch an Aufgeben gedacht. Doch dann dachte ich: ein besseres Training kann es gar nicht geben. Und außerdem habe ich das Startgeld bezahlt; also müssen sie mich jetzt auch ertragen. Cool war schon, dass – wenn es mit dem Aufrichten mal nicht so schnell geklappt hat, immer sofort ein Motorboot zur Stelle war. Diese Wettfahrt wurde dann aber doch abgebrochen; der Kurs war kaputt gegangen (Tonnen verschoben). Eigenglich schade, weil nur noch wenige überhaupt gestartet sind und auch ein Platz am Ende des Feldes ein guter Platz gewesen wäre.

Und dann kam die Rückfahrt in den Hafen. Der Wind kam von der Seite; gleitend auf den Wellen hat mir diese Fahrt den meisten Spaß an diesem Tag gemacht.

Bei der Siegerehrung konnte man meist jugendliche Sieger sehen, bei denen es um Fördermittel und um die Qualifizierung für das German Sailingteam ging. Von den Spitzenseglern waren Pia Kuhlmann und viele Seglerinnen und Segler aus Jugendnationalmannschaft dabei. Viel Beifall gab es für eine gut organisierte und gut durchgeführte Meisterschaft.

Muskelkater und Sonnenbrand werden vergehen … viele schöne Erinnerungen werden aber bleiben.

4. Eythra Cup am Zwenkauer See

Bevor ich mit meinem Bericht anfange, möchte ich noch schnell dem Stephan Danke sagen, da er mir wieder die gute alte Joy zum Ritt über die Wellen am Zwenkauer See überlassen hat. Die Joy und ich sind zwar immer noch keine Freunde, aber ich glaube wir respektieren uns langsam gegenseitig.

Eythra Cup – ein Bericht über Fehler, Lehren, Erkenntnisse und natürlich viel Spaß.

Eythra war ein Dorf, das der Braunkohle weichen musste und über dessen ehemaligen Standort, so ziemlich mittig des Zwenkauer See, wurde zum 4. Mal der Cup als Yardstick-Regatta ausgesegelt. Wie schon zum Z1 Cup erhielten wir wieder einen kleinen Hilferuf von Tom, der gerne eine starke Laserflotte auf dem See sehen wollte. Da wir sowieso immer sonntags trainieren, haben wir einfach unser Training an den Zwenkauer See verlegt. Wie immer eine logistische Meisterleistung von unserer Seite. Bei einer Anhängerkupplung und vier Booten ist improvisieren angesagt, also 3 auf den guten alten Opti-Anhänger und einer aufs Dach. So konnte unsere Reise beginnen.

Morgens halb zehn in Deutschland … kamen wir bei 28 Grad (Tendenz steigend) in Zwenkau an und machten uns sogleich an die Anmeldung. Da eigentlich nur 2 Yardstickgruppen ausgeschrieben waren, aber das Feld jetzt bei Jollen auf 30 Boote gewachsen ist, haben die Zwenkauer mal schnell improvisiert. Wie sich schnell herausstellte, würde es keine reine Laser Radial Yardstickgruppe geben, sondern eine Yardstickgruppe mit Laser Radial, Laser 2, Ixylon und Contender sowie eine 2. Yardstickgruppe für den Rest der Jollen. Natürlich gab es dann noch die dritte Gruppe mit den Hochseedampfern, aber das nur am Rande. Oder nein, ich glaube, ich hatte später noch ein Rendezvous mit einer Varianta.
Pünktlich 10 Uhr begann die Steuerleutebesprechung mit einem Fotoshooting vor den Booten, also alles wieder zurück zum Parkplatz, Aufstellung und Foto sowie einer kleinen Ansprache. Danach schnell wieder zurück unters Zelt, da wir schon über die 30 Grade Marke gekommen sind. Kurze Einweisung und ein Handzettel mit Kursskizze und da war es auch schon vorbei. Leider auch die Zeit, ein Starten der ersten Wettfahrt um 11 Uhr war nicht zu erreichen, da die Boote nicht mal aufgebaut waren und umziehen muss ja auch noch sein. Alles kein Problem, da wir nicht die einzigen waren, verschob sich der Start nach hinten.
Nach dem Boote aufbauen, Umziehen und, wichtig, Eincremen, ging es zur Sliprampe und rauf aufs Wasser. Hier konnte ich meinen ersten Teilerfolg für den Tag verbuchen, obwohl kein Slip- und Einstiegshilfepersonal gestellt wurde, das stand nämlich hinter mir und segelte auch mit, habe ich es doch wirklich geschafft den Slipwagen wieder hochzufahren. Dann auch noch beim Wiederkommen die gute Joy vertäut wiederzufinden war schon mal gut. Jetzt konnte ich mich der ersten Herausforderung stellen: „lauf aus dem Hafen aus ohne irgendwo dagegen zu segeln“. Dieses Meisterstück der Segelkunst ist mir sofort und ohne zusätzliche Wenden oder was auch immer gelungen. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt eine Hand freigehabt, hätte ich mir selber auf die Schulter geschlagen.
Leider kommt wie so oft nach einem Erfolg der Dämpfer. Ich würde gern kurz den Herr Konfuzius zitieren: „machst du Stöpsel in Boot, dann du bekommst nichts nasse Füße“. Da sitze ich nun ich armer Boy, in der halb gesunkenen Joy (Kleiner Reim von mir). Ja hilft ja alles nichts, entweder mehr Fahrt aufnehmen um das Wasser wieder rauszubekommen oder erstmal Stöpsel rein und etwas schöpfen. Ich habe mich für Variante zwei entschieden, da schneller segeln irgendwie nicht ging.
Nachdem ich zum restlichen Regattafeld wieder Anschluss gefunden hatte, plauschten wir noch etwas und ich konnte mir eine geniale Taktik zu Recht legen. Pünktlich zum Ankündigungssignal der ersten Wettfahrt segelte ich mich frei und legte mich hinter dem Startboot in Lauerstellung. Der Plan und meine Taktik sind leider nicht aufgegangen. Laut meiner Bahnskizze war die Startlinie links vom Boot eingezeichnet und wenn ich gleich am Startboot um die Ecke schieße, dann bin ich vorn. Nun, ich denke, es war eine groß angelegte Intrige zwischen Tom und dem ausrichtendem Verein geplant wurden, um mich vom Sieg abzuhalten.

Hier der Beweis für die Intrige gegen mich.

Plötzlich war die Startlinie auf der rechten Seite vom Startboot und ich war sozusagen am völlig falschen Ende der Startlinie. Im Nachhinein erklärt sich natürlich auch warum die anderen Starter sich alle an der „neuen“ Startboje rumtrieben. OK, sowas soll aber ja einen Seemann nicht erschüttern, Segel dicht und los. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass die versprochenen 11–15 Kn Wind zumindest nicht bei mir waren? Also trieb ich mit voller Kraft in Richtung Luvboje. Jetzt möge sich der geneigte Leser vorstellen bei einem Start vom Startboot in Richtung Luvboje führt der Weg erstens über die Startlinie und zweitens in Richtung Startboje. Bei einer gefühlten Länge der Startlinie von 100 Metern braucht das natürlich seine Zeit. Leider wurde mir diese Zeit nicht gegeben, denn für die nächste Gruppe stand der Start bevor. Ich war sozusagen beim Start der nächsten Gruppe zwar schon hinter der Startlinie und grob an der Startboje aber irgendwie im Weg. Das machte mir auch ein bekanntes Trainerpaar in Ihrem 420’er sofort mit den Worten „verschwinde Bodo“ klar. (hier sollte jetzt ein zwinkernder Smiley sein. Ich möchte auch nochmal auf die Intrige verweisen. Ich bin nicht schuld gewesen. Hätte mal einer mit dem armen Bodo geredet, dann hätte ich mir ja eine völlig andere Taktik zu Recht gelegt und hätte mit dem Tom um Platz eins gekämpft.) Ist ja auch alles kein Problem und Spaß muss auch sein.
Da ich nun schon im zweiten Feld steckte, waren die anderen Laser weit, weit weg und ich malte mir keine großen Chancen mehr für diese Wettfahrt aus. Aber einmal angefangen wird bis zum bitteren Ende durchgezogen. Also dann mal den Kurs absegeln. Das gelang mir auch durchaus gut, bis kurz vor der Ziellinie. Sagen wir mal so, bei einer Wende taucht man unter dem Segel durch und setzt sich auf die andere Seite, sagt zumindest die Theorie. Dumm ist nur, wenn man unter dem Segel durch ist, die Pinnenverlängerung übergeben will und am rüber schwenkenden Baum mit der Pinnenverlängerung hängen bleibt. Wer baut da auch einen 1,20 Meter Stock an die Pinne? Das muss doch mal jemand getestet haben, Mann, Mann, Mann. Egal, es kam, wie es musste, die gute alte Joy legte sich mit dem Segel auf das Wasser und ich ging das erste Mal baden. Was bei fast 40 °C und angenehmen Wassertemperaturen natürlich erfrischen war. Ich hätte zwar noch ein wenig planschen können, aber bei Yardstick geht es um Zeit, also schnell aufrichten und ab durchs Ziel. Laut meiner Skizze war das auch die richtige Ziellinie aber irgendwie dann doch nicht, aber zumindest wurden dann beide Linien gezählt. Somit war die erste Wettfahrt des Tages beendet und ich stellte meine Taktik auf die neue Startlinie um, die dann doch aber wieder die Alte war.
Ich segelte mich wieder frei und wollte das Feld von hinten aufrollen. Laut meiner Theorie und meiner Berechnung, sollte ich bei Sekunde 0 die Startlinie überqueren, wenn mich nicht Leo mit seiner Sunhorse in den Windschatten genommen hätte. (Ihr merkt, ich bin nie Schuld, die Anderen sind es, immer die Anderen) Wir haben dann noch etwas gesnackt und geklönt aber leider musste ich weiter zur Startlinie. Dieses Mal habe ich sogar den Anschluss an mein Starterfeld gehalten, zumindest am Anfang. Auf dem Weg zur Raumboje fiel mir auf das einige das Segel Steuerbord und andere Backbord (links oder rechts) hatten. Lerne von Deinen Feinden oder aber wie mein alter Meister immer sagte „klauen kannst Du, aber nur mit den Augen“. Also was ist besser? Damit kommen wir zur zweiten Lehre des Tages, wenn Du das Segel (zumindest bei diesem Kurs und diesem Fall) auf der Backbordseite hast, musst Du hinter der Raumboje eine Halse fahren, was bedingt das Segel komplett rüber zu holen. Wenn es aber schon auf der Steuerbordseite ist, brauchst Du nur dichtholen und anluven. Wenn man natürlich schon mitten im Raumschotkurs ist, wird es schwierig das Segel mal schnell auf die andere Seite zu bringen, da das Segel ja sozusagen 180 Grad gedreht werden müsste. Ich habe es auf dieser Runde lieber seinlassen und mir diesem genialen Plan für die zweite Runde gemerkt. Was ich natürlich nicht bedacht habe: das die Wende dann schon an der Luvboje passieren muss. Segeln ist aber auch komplex. Aber in meiner zweiten Runde habe ich die theoretisch abgeschauten Feinheiten angewendet und es funktionierte sehr gut. Nach umrunden der Raumboje war ich so gut wie dran am restlichen Regattafeld, also sagen wir 150–200 Meter, also wirklich fast dran. Weiter oben hätte ich ja schon die Varianta erwähnt, die da unter vollen Segel und allem Tuch was so ein Boot hat, angerauscht kam. Wenn Du auf einem Laser sitzt und so was Großes ankommst, machst Du einfach Platz. Also Zack ein zwei drei Wenden machen und weg. Leider passierte mir dabei der dritte Fehler des Tages, ich kippte rückwärts ins Wasser und Joy legte Ihr Segel wie ein wärmendes Tuch über mich. Waren jetzt die 14–15 Kn in einer Hammerböe da, hat die mich voll umgehauen? Ha erwischt, hätte ich jetzt einfach weitergeschrieben, hätte es vermutlich nicht mal einer gemerkt. Lösen wir mal auf. Also erst ins Wasser und dann Segel drauf klingt doch sehr nach einer Luvkenterung und richtig, war auch eine. Tatsache ist, wenn Du auf die andere Seite des Bootes wechselst, aber das Boot noch nicht durch den Wind ist, dann kippt das Boot in auf die falsche Seite. Wenn dann noch schweren Knochen (ja ich bin nicht dick, ich habe schwere Knochen) zusätzlich auf der falschen Seite drücken und das Segel noch nicht rum ist, dann macht es plumps. Aber viel schlimmer ist dann, wenn der Sieger der Wettfahrt lächelnd an einem vorbei segelt. Also schnell wieder rein ins Boot und weiter. Dabei fällt mir gerade ein, ich werde immer besser im rein klettern und weitersegeln, hab ich ja nun auch oft genug geübt. Auch diese Wettfahrt beendete ich als Sieger der Herzen und da es leider schon nach 13 Uhr war, wurde keine weitere Wettfahrt gestartet. Somit waren die sportlichen Wettkämpfe für diesen Tag erledigt und ich brachte die Joy wieder in den sicheren Hafen. Da zwischen Wettfahrtende und Siegerehrung genug Zeit war, verpackten wir in aller Ruhe wieder unsere Boote und meine Lieblingskuchenbäckerin kam auch noch dazu.
Liebe Heike, sorry das ich nicht gekostet habe, auch wenn Du immer für mich solchen leckeren Kuchen backst. Mir war nach dem warmen Ginger-Ale und dem kalten Kinderbier doch kurzzeitig etwas komisch im Bauch. Nach dem Verpacken hatten wir noch genug Zeit um am Wettfahrt- und Versorgungszelt 2–3 Flaschen gekühltes Wasser zu trinken und das eine oder andere vom leckeren Buffet zu naschen. Leider stürzte die viel gepriesene Software zwischendurch auch noch ab und die Siegerehrung verschob sich weiter nach hinten. So wurden die Ergebnisse nach guter alter Art mit der Hand ausgerechnet oder war’s Excel, egal. Blieb noch Zeit für weitere Gespräche mit den anderen Seglern. Dann kam endlich die Siegerehrung und als der letzte Platz aufgerufen wurde, wollte ich schon nach vorn stürzen, aber ich bin es gar nicht gewesen. Ich, der Bodo ist nicht letzter? Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Das kleine Mädel, ich glaube die Alexa, tat mir sehr leid. Ich kenne das ganz genau, immer als erstes aufgerufen zu werden und trotzdem nichts zu bekommen. Das zieht einen ganz schön runter.

Daher verspreche ich Euch, beim Schlabu-Cup bekommt der Letzte ab sofort immer einen extra Trostpreis!

Da ich nun das erste Mal nicht Letzter gewesen bin, war eigentlich der Tag gerettet, alle meine Träume und Wünsche haben sich erfüllt. Ich bin ein Sieger! Die Krone gab es dann noch obenauf, ich war noch nicht mal Vorletzter, nein, der Dritte von Hinten, das ist wirklich mein Tag gewesen. Der Rest ist kurz erzählt, es kamen dann noch einige zwischen dem Sieger und mir, so um die 25, aber das spielte keine Rolle mehr. Als Sieger und Gewinner des diesjährigen Eythra Cups beglückwünsche ich den Tom. Auch wenn er nur durch diese Intrige gewonnen hat, aber ich bin ja ein fairer Verlierer.

Somit war die Veranstaltung beendet und wir traten den Heimweg an, denn trotz später Stunde mussten die Boote wieder abgeladen und der Anhänger noch weggeschafft werden.

Ich möchte mich beim 1.YCZ recht herzlich für die Gastfreundschaft bedanken, es war ein sehr schöner Tag und mir hat es echt viel Spaß gemacht. Wenn es klappt komme ich oder wir nächstes Jahr wieder, dann vielleicht mit dem angedrohten Kutter.

Vielen Dank Bodo

Kleiner Nachtrag vom Mittwoch:
Heute sind die offiziellen Ergebnisse veröffentlicht wurden. Hm, was soll ich sagen, die Software taugt nichts. Warum bin ich jetzt wieder auf dem letzten Platz? Ich denke da ist ein totaler Fehler im System.
Aber ich bleibe dabei, der Trostpreis ist ausgelobt.

Und Danke 1.YCZ, Ihr habt mich wenigsten zwei Tage glauben lassen, dass ich ein Gewinner bin. Somit muss ich ja nächstes Jahr vorbeikommen um Euch das zu zeigen (auch hier wieder der grinsende Smiley).
Wir sehen uns an der Schlabu zum Schlabu-Cup.

Nachtrag zum Nachtrag:

Wie Ihr sehen könnt, haben wir leider keine Bilder und ich musste ein wenig tricksen, wenn jemand uns noch 2-3-4 Stück zukommen lassen kann, würden wir uns sehr freuen.

Z1 Cup Zwenkau by Bodo

Wie auch in den letzten Jahren waren wir wieder beim Z1-Cup in Zwenkau vertreten.

Dieses Jahr stand jedoch das Motto „die IDM Laser kommt 2020 ins Leipzig Neuseenland“ auf unseren Fahnen.

Jetzt fragt Ihr Euch sicher „öhm was ist los und was hat das mit dem Z1 Cup zu tun?“, das will ich Euch natürlich erklären.

Um den Laser weiter zu etablieren hat Laser Deutschland by Ziegelmayer über die KV Laser 4 fast neue Boote den Seglern aus Sachsen und Thüringen überlassen, die Tom in Hamburg abholen durfte.

Von diesen 4 Booten haben zwei den Weg zu uns in den Verein gefunden. Vielen Dank dafür Tom.

Der Erste ging an Steffen, der „seinen“ Laser leider erst zum Z1-Cup übernehmen konnte und der zweite Laser ging an Marvin, den wir schon zwei Wochen vor dem Cup zum Training holen konnten.

Jetzt hat das natürlich immer noch nicht viel mit dem Z1-Cup zu tun, oder doch?

Jeder Segler weiß, um an Meisterschaften teilnehmen zu können, muss man sich qualifizieren. Qualifizieren kann man sich nur bei einer Ranglistenregatta und eine Ranglistenregatta ist nur eine Ranglistenregatta wenn mindesten 10 Segler bzw. Boote starten. Tja, und da haben wir das Problem.

Kleinere Vereine bzw. Reviere und ihre ausgerichteten Regatten haben natürlich nicht so den Zulauf wie die Kieler Woche und beim Laser ist das in Sachsen ein richtiges Problem. Weiterhin hatte sich Alexandra Behrens, die 1. Vorsitzende der „German Laser Sailing Class Association – Deutsche Laserklasse DLAS“ angekündigt zum Schauen und Mitsegeln.

Unsere „alten“ Laser-Regatta-Spezies Martin, Stephan und Thomas befanden sich an dem Wochenende an, nein auf der Ostsee zu einem Segeltörn „Rund Bornholm“ und jetzt war guter Rat teuer.

Aber wir sind nicht wir, wenn wir keine Lösung für das Problem finden könnten. Also musste die Zweitbesetzung ran. Damit gingen noch Richard, Andreas und ich (Bodo) an den Start und wir hatten die 10 voll. Zu guter Letzt waren es sogar 11 Boote, was sicher nicht schlimm ist. Wir durften die Boote von unseren Spezies benutzen und jetzt stand einer Teilnahme nichts mehr im Weg.

Damit war unser Aufgebot für den Z1-Cup komplett und wir reisten am Samstag bei herrlichen Regen mit 5 Lasern (Steffen, Marvin, Richard, Andreas, Bodo), 2 Optis (Herman, Yann) und einem 420’er (Felix und Cheyenne) an.

Nachdem wir uns im Regattabüro angemeldet haben fanden wir um 10 Uhr zur Steuerleutebesprechung mal kurz ein trockenes Plätzchen. Andreas Heilmann erklärte wie die nächsten zwei Tage ablaufen werden und wir konnten dann noch in aller Ruhe und Regen die Boote aufbauen. Das erste Startsignal sollte um 12 Uhr am Startboot gegeben werden, somit konnten wir gemütlich gegen halb 12 Uhr slippen und uns auf dem Weg machen. Leider – wie so oft – verschätzt man sich in Raum und Zeit. Eine halbe Stunde kann durchaus sehr kurz sein das Startboot zu erreichen, um sich anzumelden, und das bei gut 3 Bft mit 4 Bft in der Spitze. Aber da wir nicht die ersten Starter waren, hatten wir Glück und sind noch rechtzeitig angekommen. Am Startboot riefen wir dann der Elke die Nummern zu und waren zum Start registriert. Als erstes starteten die 29’er und danach hatten wir schon die erste Verschiebung, da sich der Wind leicht gedreht hatte. Nachdem die Bojen neu ausgelegt wurden durften wir so ca. 12:45 Uhr starten.

Ab jetzt kann ich leider nur noch von mir sprechen, da ich jetzt nicht wirklich vorn dabei war.

Also wie habe ich den Tag auf dem Wasser erlebt?

Nach dem Start waren alle Laser verschwunden. Aber ist für mich ja kein Problem, also Großschot angezogen und angeluvt oder war‘s abgefallen, egal die Luzie ging ab.

Klar im Blick immer die Luvboje begann ich mit meiner ersten Kreuz, ich verstehe bis jetzt nicht, wie die anderen so schnell da oben waren, aber irgendwann hatte ich auch die erste Boje erreicht. Beim Überblicken des Regattafeldes stellte ich fest, die anderen waren schon auf der zweiten Kreuz und ich war noch nicht mal in der Nähe von der Leeboje.  Dann passiert natürlich auch noch das, was jedem schon mal passiert ist, beim Umrunden der Leeboje schnellte diese aus dem Wasser und sprang an meinen Baum. Ok, ich hab sie halt berührt. Also nach der Boje schauen, ob ich keinen behindere und dann Kringeln um mich freizusegeln. Waren dann glaube drei oder vier Kringel und Patenthalsen und halbe Kringel. Aber wie sagte die Alexandra Behrens (geb. Weihrauch) mal in einem Interview:

„Bei Regatten konzentriert man sich ungemein aufs Segeln und lernt dementsprechend viel“.

 „Man muss aber auch damit klarkommen, am Anfang Letzter zu sein.“

Quelle: Bericht auf Welt.de

Das war natürlich mein Ansporn, nachdem ich auch meine zweite Kreuz beendet hatte und in Richtung Gate und Ziel segelte, stellte ich fest, die haben doch schon die zweite Wettfahrt ohne mich begonnen. Also Segel auf, Schwert raus und mal schnell durchs Ziel. Somit konnte ich gleich vom Ziel aus über die Startlinie in die zweite Wettfahrt starten. Beim Überqueren der Startlinie hatte ich im Augenwinkel Steffen gesehen, der irgendwie Startprobleme hatte. Somit hatte ich zumindest kurzzeitig nicht den letzten Platz. Steffen kam dann aber in Fahrt und war dann doch wieder irgendwie als erster von uns beiden an der Luvboje. Zwischendurch frischte der Wind und der Regen auf und es wurde mal wieder nasser, wobei, nasser konnte man eigentlich nicht mehr werden. Aus meiner ersten Wettfahrt hatte ich nun einiges gelernt und zumindest bin ich ordentlich durchs Ziel und hatte sogar noch Zeit, mich auf den nächsten Start vorzubereiten. Die dritte Wettfahrt des Tages starteten Marvin und ich von der Startbootseite und wir gingen auf die Kreuz nach Lee. Von seinen Gegnern lernen, heißt ja bekanntlich siegen lernen, hat aber irgendwie nicht so funktioniert. Marvin hing draußen und lief Höhe und ich, naja ich musste aufpassen das ich nicht nach Luv kippe. (Liegt aber sicher an meinen schweren Knochen). Ja irgendwann war auch der Marvin weg und ich segelte meinen Kurs ab. Ich war sogar knapp davor den vorletzten (Marvin) zu überholen. So ca. 150m bis 200m Vorsprung ist ja nix. Nachdem ich das Ziel erreicht hatte, war es auch schon für diesen Tag vorbei.

Fazit für mich für diesen Tag: Nicht gekentert, coole Sache, morgen wieder.

Da wir aus unseren Fehlern lernen, hatten wir beschlossen am Sonntag schon um 8:45 Uhr vor Ort zu sein, um zu slippen und pünktlich am Startboot anzukommen. Beim Ankommen auf den Parkplatz viel sofort auf, Hektik an der Sliprampe!  Haben wir was verpasst? Ja, die Rampe wird von 9:00 Uhr bis 10:00 Uhr gesperrt fürs Hafenfest. Na toll, schon wieder Stress. Also nix wie in die halbnassen Sachen, Boote aufbauen und dann noch schnell irgendwie durchmogeln. Hat auch geklappt. Leider war der Wind nicht wirklich unser Freund und draußen blies er mit schönen 4 Bft (in Spitzen 5 Bft). Im Hafen kam er aber so komisch, dass einige, auch ich, Probleme hatten überhaupt rauszukommen. Wir haben es aber trotzdem geschafft. Auf dem Weg zum Startboot stellte ich aber schnell fest, das wird heute kein Zuckerschlecken. Bei teilweise einem halben Meter Welle und Schaumkronen stampfte die Joy ganz schön über die Wellen und meinen Rücken. Aber ich bin heil (bis jetzt) am Startboot angekommen. Wie immer bei solchen Regatten wird dann hinter der Startlinie rauf und runter gegondelt und sich die Zeit vertrieben.

Wie mir Martin auch sagte“ der Laser verzeiht nichts“.

Das musste ich bei meinen Wenden vor der Startlinie leider lernen. Die Großschot sollte sich möglichst nicht an der Lee-Seite verhaken bei der Wende. Wenn dann auch noch dein geschundener Körper versucht unter dem Baum durchzukommen…..

Es kam wie es musste, das Boot kippte und ich lag das erste Mal im Wasser. Nein eigentlich nicht im Wasser, ich hing noch an der Oberkante des Bootes und nur mein Unterkörper war im Wasser. Ob es nun göttliche Fügung oder mein seglerisches Talent war oder aber das Boot sich irgendwie selber wieder aufrichtete, ich lag auf alle Fälle plötzlich wieder im Boot. Puh, da habe ich ja nochmal Glück gehabt. Also zack Segel dicht und weiter hinter der Startlinie auf und ab. Aber der Windgott meinte es nicht gut mit mir bzw. uns. Was soll ich sagen, eine Hammerböe mit bestimmt 8,9 ach 12 Bft krachte durchs Starterfeld und die 29’er, O’pen Skiffs, Optis und zumindest ich legten sich alle platt auf Wasser. Das war das zweite Mal in gut 5 Minuten, dass ich Wasserkontakt hatte. Dieses Mal aber richtig. Da trieb ich nun zwischen Rumpf und Baum mit der guten Joy und keiner, wirklich keiner rettete mich. Ok, die kleinen Segler gehen ja auch vor. So konnte ich den Laser aber leider nicht mehr aufrichten. Daher musste ich mir was einfallen lassen. Also erstmal raus und drum rum schwimmen, was auch sehr schnell ging. Was ich nicht bedacht habe, wenn ich neben dem Boot bin und der Wind weiter so bläst, ist das Boot dank mehr Fläche zum Wind weg. Was soll ich Euch sagen, es war weg. Die Joy war sofort 4-5 Meter weiter als ich. Aber dank meiner Ausbildung als Rettungsschwimmer habe ich die Situation sofort erkannt und mich wieder dem Boot durch schnelles Schwimmen bemächtigt. Aber das Glück hat mich verlassen, die Joy ist in der Zwischenzeit durchgekentert, nun lag sie mit dem Schwert gen Himmel in der kabbeligen See. Ich hätte ja nie gedacht, dass die 40 cm vom Wasser zum Schwert so hoch und anstrengend sein können. Irgendwie hab ich es dann doch geschafft, die Joy wieder aufzurichten und sogar irgendwie wieder auf das Deck zu kommen. Nachdem ich dann alle Schoten, Leinen, Fallen, Strecker halbwegs wieder entwirrt und von meinen Füßen befreit hatte, war die Luft raus und die Stimmung auf null.

Nebenbei hatte mich am Morgen beim hektischen Boot aufbauen auch noch der Baum an der Augenbraue erwischt, der Kopf brummte leicht und nass war ich jetzt auch noch, für mich war der Tag gelaufen. Also ab zurück in den Hafen. Als guter Segler habe ich ja bei der Steuerleutebesprechung aufgepasst und mir gemerkt, immer beim Startschiff an- und abmelden. (Ok, Andreas hat gesagt bei allen Booten die eine RC Flagge haben und das wird später noch wichtig)

Jetzt hat der geneigte Leser sicher schon weiter vorn gemerkt, Kreuzen ist jetzt nicht so meine Stärke. Da ich durch die Kenterung doch ziemlich weit hinter Startboot und Zielboot lag, musste ich mit viel Mühe irgendwie weiter hoch kommen, also kreuzen. Auf einer meiner vielen Kreuzen, irgendwo zwischen Start und Ziel,  kam ich dann bei Marvin vorbei, der wie ich mit Wellen und Wetter zu kämpfen hatte. Wir beschlossen aufzugeben und gemeinsam zurück in den Hafen zu segeln. Leider war da noch der Punkt mit dem Abmelden, den wir erledigen mussten. Als treusorgender Vater übernahm ich diese Aufgabe. Da das Startboot doch noch einiges höher lag und das Zielboot eine schöne RC Flagge hatte beschloss ich das Zielboot anzusteuern. Diese Entscheidung stellte sich leider als Fehler heraus, da die freundlichen Menschen auf dem Zielboot nicht gewillt waren unsere Aufgabe anzunehmen. Ich erhielt die Aufforderung, dieses doch am Startboot zu machen. Ich glaube, die waren nicht bei der Steuerleutebesprechung oder hatten nicht zugehört. Ja, somit hatte ich meine Höhe wieder eingebüßt und musste doch wieder zum Startboot. Durch einen geschickten Schachzug des weit weit Rauskreuzens habe ich dann doch irgendwann das Startboot erreicht und uns leider abgemeldet.

Der Rest ist kurz erzählt, gemütliches Segeln in den Hafen, da Marvin in der Zwischenzeit schon mehrere hundert Meter Vorsprung hatte und Abbauen des Bootes. Von den anderen Teilnehmern erfuhr ich später, dass die letzte Wettfahrt mit 4 oder 5 Kreuzen gesegelt werden musste. Da hat sich der Andreas dann irgendwie verzählt und ist dann 6 oder 7 gesegelt und kam erst eine halbe Stunde später als alle anderen in den Hafen.

So, natürlich war ich ja nicht ganz alleine da, daher noch kurz einige Worte zu den Anderen.

Die beiden Opti-Segler Herman und Yann haben sich super geschlagen und waren an beiden Tagen draußen. Dabei belegten Sie die Plätze 7 (Herman, dem nur 1 Punkt fehlte zum 6. Platz) und Platz 11 (Yann).  Das ist eine sehr gute Leistung bei 20 gemeldeten und 18 gewerteten Startern.

Herzlichen Glückwunsch Euch beiden.

 

 

Felix und Cheyenne belegten im 420’er einen sehr guten 6. Platz. Bei den Wettfahrten waren sie immer in der vorderen Hälfte dabei.

Auch Euch beiden Herzlichen Glückwunsch.

Die größte Anzahl der Teilnehmer stellte ja die Laser-Fraktion. Dort konnte Richard einen sehr guten 5. Platz erringen, auch hier fehlte nur ein Punkt zum 4. Platz. Steffen erreichte, trotz mehrfachen Waschen des neuen Lasers von allen Seiten und keiner Trainingszeit, einen sehr guten 7. Platz. Auch hier fehlte nur ein kleiner Punkt zum 6. Platz. Andreas hat leider durch das Verzählen auf seine letzte Wettfahrt den 8. Platz verschenkt und landete dadurch auf Platz 9. Marvin rutschte durch die Aufgabe (nach eigenen Angaben „taktischem Rückzug“) am Sonntag auf den 10. Platz. Ja, und ich bin zumindest Sieger der Herzen und habe mir erfolgreich den 11. Platz gesichert.

Herzlichen Glückwunsch der Laser-Abteilung.

Allen einen recht Herzlichen Dank fürs Mitkommen und Mitmachen. Es hat viel Spaß mit Euch gemacht.

Mein Fazit für dieses Wochenende:

Ich kann voller Stolz sagen, dass ich mit und gegen eine Olympiateilnehmerin gesegelt bin, aber der Laser wird sicher nicht mein Boot. Es macht Spaß damit zu segeln aber ich denke die Jugend ist darin besser aufgehoben. Beim Schreiben des Berichtes schmerzen mir immer noch die Oberschenkel und ich ziehe meinen Hut vor unserer alten Garde die damit segelt. Aber wenn Ihr mich braucht, oder wieder „Not am Mann“ ist, ich bin dabei.

 

Alle Ergebnisse findet Ihr hier: Ergebnisliste

Vielen Dank an den Seglerverein Leipzig e.V., Regattaclub Zwenkau e.V. und 1. Yacht Club Zwenkau 2000 e.V. für die Ausrichtung des Z1 Cup. Entschuldigt bitte, dass wir nicht bis zur Siegerehrung (die erst 16 Uhr angesetzt war) bleiben konnten, da die Boote noch weggebracht und abgeladen werden mussten. Aber eine kleine Delegation von uns war ja noch mit dabei.

 

Bedanken möchte ich mich auch bei der „Land Crew“.

Heike, die wieder einen schönen Pflaumenkuchen ohne Pflaumen aber dafür mit Kokos gebacken hat.

Sandra, die uns auf Zelluloid gebannt hat. (oder auf Digital)

Heiko, der die Slipwagen betreute.

Johanna, die mir den zweiten Anhänger gebracht hat.

Mandy, die den zweiten Anhänger wieder geholt hat.

Und zu guter Letzt bei Bella die uns angefeuert hat.