Goldener / Silberner Opti oder „Kieler Woche für Optis“

Nachdem gerade vor einer Woche die Kieler Woche für die „Großen“ zu Ende gegangen war, wurde im Olympiahafen nun wieder Platz für die Kinder. Normalerweise findet die Regatta Goldener / Silberner Opti  im Frühjahr statt. In diesem Jahr wurde sie aber in den Herbst verlegt. Für uns war vieles neu: der Olympiahafen, offene See, Ostseewellen und Wasser, das nach Salz schmeckt, eine imposante Kulisse mit den riesigen Schiffen in der Fahrrinne nach Kiel …

Los ging es am Freitag mit einem Trainigstag bei HaWei, einem Berliner Segeltrainer. Er hatte zusätzlich zur Regattabetreuung auch einen Vorbereitungstag angeboten. Für Herman war es der gute Einstieg für seine erste Ostseetour. Der Olympiahafen liegt am Ausgang der Kieler Bucht. Ostseewind und -wellen hat man dort bei Nord-Ost-Wind.  An diesem Trainingstag war der Wind aber erstmal ablandig, kam aus Nord-West, auch mit ca 2 bis 3 Btf, nicht so stark. Um die „großen“ Wellen dann doch zu erleben, fuhr HaWei mit den Kindern weit in die Kieler Bucht hinaus. Das Salzwasser im Boot, im Gesicht, überall, war für Herman schon etwas Neues. Abends registrierten wir uns noch für die Regatta und brachten auch den ganzen nervigen Corona-Zettel-Kram hinter uns.

Am Sonnabend ging es dann richtig los: Der Wind wehte aus NO mit ca 4 BTF. Im Hafen wurden auf die Flagge „D“ gewartet. Als sie gesetzt wurde, durften die Optis ablegen und es ging hinaus auf das Wasser. Zuerst ca. 141 Opti A, die großen OptiKinder, und anschließend bei einer andern Flagge ca.74 Opti B, die jüngeren Segelerinnen und Segler.  Für beide Bootsklassen waren 6 Wettfahrten geplant, die auch gestartet wurden. 141 Optis auf einer Startline wären zu viel gewesen. Deshalb wurde das gesamte Startfeld in 4 „Farben“ aufgeteilt. Jeder bekam entweder ein rotes oder blaues oder grünes oder gelbes Band in die Spriet gebunden. Gestartet wurden immer zwei Farben, z.B. Rot und Blau gemeinsam. Es gab also immer zwei Starts pro Wettfahrt. Am Ende sind alle Optis zweimal gegeneinander gefahren. Damit sich die Opti dann nicht bei den Wettfahren behinderten, gab es zwei Bahnen: einen OuterLoop für die erste Startgruppe und einen InnerLoop für die zweite Startgruppe. Die erste Startgruppe fuhr nach der ersten Kreuz auf die Außenbahn, kreuzte dort ein weites Mal und fuhr dann ins Ziel. Die Segler der zweiten Startgruppe blieben auf dem Innerloop vor dem Startschiff und fuhren nach der zweiten Kreuz über die Außenbahn in Ziel. Die zweite Startgruppe wurde immer ca. 10 min später in das Rennen geschickt. Beeindruckend war, dass die Felder nie ineinander gefahren sind. Ein Zieleinlauf pro Startergruppe dauerte in der Regel ca. 7 min. Herman konnte immer Anschluss an das Feld halten. Einige wenige Boote kamen immer nach ihm ins Ziel. Seekrank ist er nicht geworden. Es war schon sehr aufregend.

Nachmittags flaute der Wind etwas ab und die Wellen waren nicht mehr so hoch. Für die großen Optis ging nach vier Wettfahrten ein langer Segeltag zu Ende. Bei den Opti B kam eine vierte Wettfahrt nicht mehr zustande, weil der Start einfach nicht gelang. Immer wieder gab es Frühstarts vom ganzen Feld und die Wettfahrtleitung hatte die schwarze Flagge nicht mit rausgenommen. Nach sechs Startversuchen, was ungefähr eine Stunde dauerte, wurde die Prozedur abgebrochen und die Kinder wurden in den Hafen geschickt. Wären die Kinder Profisegler, könnte man auch von Arbeitsverweigerung sprechen 😊

Am Sonntag fanden noch zwei Wettfahrten bei den Opti A bzw. drei Wettfahrten bei den Opti B statt. Der Wind hatte zugenommen: 4 Btf aus NO, Ostseewellle und Sonnenschein. Ich glaube, alle hatten einen wunderschönen Segeltag.

Den goldenen Opti der „großen“ Optisegler gewann James Pine aus den USA , der zweite und dritte Platz ging an Segler aus Dänemark. Bei den „kleinen“ Optis blieb der silberne Opti In Deutschland, auch der zweite und dritte Platz. Aus Sachsen waren Gustav und Greta Pöschke, Philip und Harry Chervenkov und Herman in Kiel. Am Ende der Wettfahrten erreichte Philip den 41. Platz, Gustav den Platz 99. und Herman den 137. Platz bei den Opti A. Bei den Opti B belegte Greta den 30. Platz und Harry wurde 68.

Am Ende war es für die Kinder, aber auch für die Eltern ein schönes Segel-Wochenende mit vielen, vielen Erlebnissen, die so eine Reise nicht so schnell vergessen lassen.

Ach so, das hätte ich fast vergessen: An dem Wochenende habe ich drei neue Wörter gelernt, die oft im Mittelpunkt der Gespräche der Eltern waren: „Mobo“, „Womo“ und „Droku“. Ich bin nicht sicher ob ich diese neuen Wörter richtig verstanden habe, den meine Antworten wurden meist ungläubig aufgenommen: „Habt ihr auch ein Mobo dabei?“ – „Nein, aber meist fahre ich mit meinem Laser mit raus.“  Ober: „Schaft ihr auch im Womo?“ – „Nein, im Auto“. Oder: „Segelt Dein Kind im Droku?“ – „Nein, er hat einen Neo.“  …  Also, ganz wichtig für Regattasegler: Mobo, Droku und Womo 😉

Ostsee 2021

Und da war’s Nummer Vier, das vierte Mal führte die Reise gen Norden Richtung Ostsee. Am 7. August ging die wilde Reise los, wobei man muss für einen solchen Bericht weiter ausholen. Die Vorbereitungen liefen so ziemlich seit dem Ende des letzten Urlaubs und es stand fest, dass es an eine andere Stelle gehen soll, weil es nach drei Jahren etwas Abwechslung geben sollte. Die Debatte über ein mögliches Ziel ging von der Nordsee in Dänemark über den Bodensee bis nach Rügen.
Die Wahl fiel schlussendlich auf ein Haus in Wiek auf der Insel Rügen mit direkter Anbindung zum Bodden.
Die nächste Station auf dem Weg zum Urlaub und der Planung war eine Woche vor Start das gemeinsame Grillen und die letzte Besprechung bei Ritchie und Melissa. Für Eileen und mich, die wir das erste Mal dabei waren, war es erstaunlich zu sehen, was man alles organisieren muss und über was man sich so Gedanken macht.

Am Freitag vor unserer Abfahrt trafen wir uns alle bei den Unterkünften unserer jeweiligen Fahrer und aßen gemeinsam noch einen Döner, zumindest die, die einen bekommen hatten (Zwinker-Smiley). Vielen Dank für die köstliche Verpflegung im Hause Findeisen an dieser Stelle.
Die Nacht war dann um halb vier auch schon vorbei und nach kurzer Morgenroutine ging es ab in die Autos und es wurde sich als Konvoi auf dem ortsansässigen Discountergelände formiert. Von da aus ging es über die Autobahn Richtung Ostsee. Unterwegs hat der Konvoi Hanna eingesammelt. Und es ging auf die Insel. Wir sind alles in allem sehr gut durchgekommen trotz der für Bootsanhänger sehr ungünstigen Infrastruktur auf Rügen.

Um 12.00 Uhr begann dann die Hausbesetzung, naja eigentlich nicht, da noch die Reinigungskräfte ihrer Arbeit nach gingen. Also haben wir die Boote aufgebaut und schon auf dem Gelände postiert. Nachdem wir das Haus dann tatsächlich besetzen konnten, ist eine Gruppe einkaufen gegangen und die andere Gruppe hat begonnen sämtliche Gepäckstücke zu verteilen. Der Rest des Tages verging mit einem Volleyballspiel, soweit ich mich erinnere.  Ach und noch was, das Highlight für die Junggeblieben gab’s auch im netto: Dinokarten. Wie sehr man doch erwachsene Menschen mit so einem Zeug begeistern kann.

Am darauffolgenden Tag regnete es und es folgten ein paar Runden „Knack“ und einem Ründchen „Monopoly“, wobei wir das Ründchen „Monopoly“ nicht in voller Besetzung zu Ende spielen konnten, weil ein paar Leute los mussten, um Lucas und Ritchie zu retten, weil diese irgendwo an der Küste gelandet sind und nicht zurückgefunden haben.

Wo wir gerade beim Thema „ausgeschaltet“ sind, die Banera so wurde entdeckt: hatte im Mittelsteg ein großes Loch. Aber ganz dem Motto „wie helfe ich mir selbst – Hilfe zur Selbsthilfe“ waren nur gefühlte zwanzig Besuche beim Hafenmeister und dem ortsansässigen Baumarkt nötig, um das Loch mit Epoxidharz zu reparieren. (Lucas, so oft wie du in dem Baumarkt warst, hast du da eigentlich irgendwann eine Bocki mit Kaffee oder sowas bekommen?) An dieser Stelle ein Bild von hart arbeitenden Kerlen in einem Boot

 

Zu den Highlights der Woche:

Ein Feuer am Strand in der Feuerschale machen, gemeinsam zusammensitzen und dem Sonnenuntergang zusehen und die Zeit genießen, dafür hatten wir an dem dafür vorgesehenen Tag ungefähr zwanzig Minuten. Dann hatte es angefangen in Strömen zu regnen. Allgemein, geregnet hatte es dort oben relativ oft…. aber der Abend verlief trotzdem schön, neben einer Runde „Wer bin ich“ haben wir „Studenten activity“ gespielt. Und um zu beiden Spielen nochmal klar zu stellen: Akkuschlagbohrschrauber ist kein gemeines Wort und die Bundeswasserstraßenschifffahrtsverwaltung ebenso wenig und was kann ich dafür, wenn ihr das Wort „Generalstaatsverordnetenversammlungen“ nicht kennt. (ja ich musste auch erst googlen. Das tut aber jetzt nichts zur Sache.

Grillen ist immer schön, noch schöner wenn man seinen Vermieter einlädt und so etwas über Land und Leute erfährt. Und um das Versprechen einzulösen euch auf unserer Internetseite zu erwähnen, hier bitteschön: http://www.boddenstrand-ruegen.de/

Was muss man über den Urlaub noch erzählen?  Ah, Clara scheint das letzte Jahr in Schottland kaum Schlaf bekommen zu haben, weil von 14 Tagen Urlaub hat sie bestimmt 5 verschlafen.
Ich muss noch sagen, das wir die „banera“, den „Albatros“, den „Shinnano“, meinen Laser (Verzeihung meinen ILCA) und einen 49er mit hatten, ach und noch Kite-zeugs von Rene. Mit dem jeder, der wollte auch mal spielen konnte da die Gegend dafür sehr geeignet war. Allgemein hatten wir hervorragende Windverhältnisse die gesamte Zeit, so dass nahezu jeden Tag unterschiedlich zusammengesetzte Crews auf dem Wasser waren.
Ach und noch etwas, zur Halbzeit des Urlaubes ging es für den Großteil der Leute nach Stralsund, Hanna wegbringen und „Ozeaneum“ gucken … und irgendwas mit einem Griechen. Aber für uns Zurückgebliebene war es ein sehr erholsamer ruhiger Tag… Ne ohne Witz, das war ja so langweilig still in dem Haus. Das haste kaum ausgehalten.
Wo wir gerade bei Ausflügen sind, Ina, Tim und Marcel hat es zwischendurch mal nach Hiddensee verschlagen, damit sie auch mal dort waren.

Die zweite Woche verging eigentlich recht problemlos, wenn man einmal von einem (ich hoffe) geprellten Daumen absieht.  Ansonsten war am Freitag nur noch Abbauen angesagt und Armbänder binden oder sowas.  Tischtennis war auch noch ziemlich angesagt, fällt mir gerade ein.
Ja ansonsten:

Notiz für mich für nächstes Mal, nicht mehr sagen „ich hätte da ein Gericht, das kann ich kochen“ denn dann muss man auch tatsächlich für alle kochen.
Ebenfalls Notiz für mich, Jogurt und Schoki zum Frühstück ist eine geile Kombi. In diesem Sinne: guten Hunger und bis demnächst.

Hier noch ein paar Impressionen:

Ostsee 2020

Alle guten Dinge sind drei. Ganz nach dem Motto ging es auch dieses Mal wieder an die Ostsee. Dieses Jahr startete die Reise an einem Freitag. Mit drei 420ern ging es für Ritch, Muggel, Tim, Melissa und Neu-Ostsee-Bezwinger René Richtung Flensbuger Förde. Unterwegs wurde noch Clara in Berlin eingesammelt, die am Tag zuvor aus Griechenland zurückgekehrt war.
Nach neuer Rekordzeit von nur 8 Stunden Fahrt hatten wir schon 12 Uhr unser Ziel erreicht. Sofort konnte mit dem Aufbau der Boote begonnen, und das Haus bezogen werden. Gegen 16 Uhr kam dann auch der Rest der Gruppe an: Ina, Marcel und Hanna waren bereits vorher im Urlaub. Die zeitige Ankunft wurde genutzt und Clara und Melissa drehten die erste Runde übers Meer. Auch das traditionelle Volleyballfeld wurde errichtet.
Samstag startete der Urlaub direkt mit Windstärke 6-7. Ritch und Hanna bekamen die Kraft des Meeres zu spüren und kenterten, schafften es jedoch wieder sicher an Land. Auch die zweite Crew mit Ina und Melissa kehrte nach einiger Zeit erschöpft an Land zurück.
Sonntag war etwas weniger Wind, sodass alle drei Boote mit Clara, Hanna, Ritch, Melissa, Ina und Muggel die Ostsee unsicher machten. Am Nachmittag waren wir fleißig am Volleyball, Romeé und Poker spielen. Da das Wetter die Woche über meist etwas kühler, bewölkt und teilweise regnerisch war, waren auch Whirlpool und Sauna oft in Benutzung.
Montag und Dienstag folgten dann zwei segelfreie Tage, da kaum Wind war. Für René, Ritch und Tim ging es dann zum Angeln. Leider blieb dieser und auch die weiteren Versuche erfolglos. Stattdessen wurde an beiden Tagen viel gespielt, Volleyballturniere ausgetragen, spaziert, gequatscht und Apfelmus gemacht. Montag Abend stand dann plötzlich Lucas vor der Tür: zu aller Überraschung hatte er seine Diplomarbeit bereits abgegeben, uns davon nichts erzählt und war hoch an die Ostsee gekommen.
Dienstag stand dann eine weitere Überraschung an, allerdings nur für René. Der hatte gehofft seinen Geburtstag geheim zu halten, dennoch wurde er mit Kuchen und Gesang „begeistert“.
Mittwoch und Donnerstag wurden dann nochmal voll ausgenutzt. Der Wind hatte wieder zugelegt und auf der Ostsee wurden Stunden und vor allem Kilometer geschrubbt. Wie immer waren die großen Wellen ein Highlight. Neben dem Segeln sollte dieses Jahr auch Kiten auf dem Programm stehen, das scheiterte allerdings am ablandigem Wind und den damit verbundenen Winddrehern und dem wenigen Wind in den Buchten.
Donnerstag Nachmittag wurden dann alle Boote wieder verladen und das Haus in Ordnung gebracht. Eine Hochzeit stand dieses Jahr nicht an, stattdessen wurde nochmal das Wellnessprogramm gestartet und Armbänder als Erinnerung gebastelt.
Freitag ging es dann zurück nach Leipzig, worüber sich unsere Nachbarn sehr freuten. Mit denen haben wir uns schon am ersten Tag „super verstanden“. Schwaben (eigentlich Hamburger, passt nur besser) halt…

Dennoch war es wieder eine super schöne und vor allem windige und segelreiche Woche.

Ostsee 2019

Wie im letzten Jahr startete der Ostsee-Trip für Ritch, Tim, Clara, Lucas, Melissa, Niklas, Muggel und Ina am 20. Juli um 4 Uhr morgens, diesmal aber für zwei Wochen. Mit drei 420ern und dem 49er ging es los Richtung Flensburger Förde. Zuerst noch ziemlich müde, wurde die Stimmung dann immer besser, sodass wir auch den längeren Stau kurz vorm Ziel gut überstanden haben. Nach 11 Stunden haben wir das Ziel erreicht und Ina konnte sich endlich von unseren Schwärmereien überzeugen, doch viel Zeit zum Haus und Meer bestaunen blieb nicht. Ritch, Niklas und Ina kümmerten sich um den Einkauf, während der Rest die Boote am Badestrand zu Wasser ließ und an „unseren“ Strand segelte.Um sich von dem anstrengenden Tag zu erholen, wurde gleich am ersten Abend der Whirlpool benutzt.

Am nächsten Tag haben sich alle schon aufs Segeln gefreut. Bei einer Windstärke 3-4 konnten wir uns wieder „einsegeln“ und waren sofort so begeistert wie beim letzten Mal. Im Laufe des Tages haben wir auch unser Volleyballfeld – traditionell aus Leinen, Absperrband und Heringen, – aufgebaut und die ersten Runden gespielt.

Montag war dann unsere Gruppe auch vollzählig. Marcel war bereits Sonntag Abend gekommen, Hanna wurde von Ritch, Niklas, Tim und Lucas aus Flensburg abgeholt.

Die erste Woche hatten wir immer Sonnenschein und meist guten Wind, sodass wir jeden Tag auf dem Wasser waren. Die restliche Zeit standen spazieren, quatschen, Volleyball und andere Spiele auf dem Programm. Auch die Sauna und der Whirlpool waren nochmal in Benutzung.

Freitag war recht wenig Wind und wir sind an Land geblieben, um unsere Kräfte für Samstag zu sparen. Am Nachmittag sind wir alle zusammen nach Flensburg gefahren, haben uns die Stadt ein wenig angeschaut und waren dann gemeinsam Essen. Clara, Ina, Tim, Muggel, Lucas und Marcel haben dann noch das Nachtleben von Flensburg unsicher gemacht.

Nach einem gutem Frühstück waren dann alle wieder einigermaßen fit um sich bei einer Windstärke 6-7 in die Wellen der Ostsee zu stürzen. Dank der windgeschützten Bucht, in der die Boote liegen, konnte aber in aller Ruhe aufgebaut werden. Die ersten Teams fuhren aufs Wasser und wollten gar nicht mehr zurück an Land. Nach drei Stunden lassen dann aber langsam die Kräfte nach. Also alle an Land, zusammen etwas essen und sich stärken und nach einer kleinen Verschnaufpause nochmal mit anderen Teamzusammensetzungen aufs Wasser. An diesem Abend waren wir alle entsprechend müde und vor allem verdammt froh, dass wir nicht zurück fahren mussten, sondern noch eine weitere Woche vor uns haben.

Die neue Woche startete mit einem ausgiebigen Eierkuchenfrühstück, der Wind hielt sich zunächst leider in Grenzen. Und das sollte leider auch so bleiben, zwar hatten wir noch Wind, der ist aber nicht über 3 Beaufort hinausgekommen. Dennoch sind jeden Tag einige Segeln gewesen. Der Wind war ideal für den 49er und die meisten haben die Chance genutzt und sind eine Runde mit Clara oder Lucas gefahren.

In dieser Woche wollten wir auch alle gemeinsam mit den Booten nach Dänemark fahren, leider hat uns da das schlechter werdende Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es gab immer mal wieder kleinere Gewitter und Regenschauer. Trotzdem haben wir die Zeit voll ausgekostet. Zahlreiche Volleyball-Spiele standen auf dem Programm, genauso wie fast täglich etliche Runden Rommee. Aber auch Mario Party, Carcassonne, Jenga, Activity und ein Filmabend im Freien waren wieder tolle Erlebnisse. Natürlich durfte auch ein kleines Lagerfeuer wieder nicht fehlen, genauso wenig wie unsere „Bankgespräche“ bis tief in die Nacht. Ein weiterer wichtiger Punkt in Sachen Tradition sind auch unsere ständig anhaltenden Wasserschlachten. Doch dieses Mal war nicht nur Muggel mit einer großen Wasserspritzpistole ausgestattet und so war die Gefahr zwischen die Wasserfronten zu geraten allgegenwärtig.

Doch auch diese zwei Wochen waren schneller vorbei als man denken kann. Freitag hieß es dann wieder Boote abbauen, verladen und aufräumen. Doch da alle mit angepackt haben, war auch das nach ein paar Stunden erledigt. Am Nachmittag stand dann noch ein besonderes Ereignis an: es wurde geheiratet! Kapitän Lucas führte die Trauung von Clara und Melissa durch. Zuvor wurden Ehearmbänder und eine Kapitänsmütze gebastelt, eine Rede geschrieben und nach passenden Outfits gesucht(gar nicht so einfach, wenn schon gepackt wurde). Aber auch die Trauzeugen Ina und Ritch, Kamerafrau Hanna, Ringträger Muggel und Blumenmädchen Tim durften nicht fehlen.

Samstag früh hieß es dann Abschied nehmen. Gegen 7 Uhr sind wir Richtung Heimat aufgebrochen und haben die Boote am späten Nachmittag wieder an den heimischen Gewässern an der Schlabu abgeladen.

Im Großen und Ganzen hatten wir zwei tolle Wochen ohne Verletzungen oder schlimmeren Materialschäden. Außerdem lief auch dieses Jahr wieder alles reibungslos. Und das soll bei unserem chaotischen Haufen schon was bedeuten. Wir sind uns wieder einig: das soll wiederholt werden.

Das Haus ist schon gebucht.

 

vielen Dank an Melissa

Ostsee 2018

4 Uhr morgens.

Am 28. Juli ging es für Ritch, Tim, Clara, Lucas, Melissa und Niklas – mehr oder weniger müde – mit zwei 420ern und dem 49er auf den langersehnten Trip Richtung Flensburger Förde. Nach 10 Stunden Fahrt und einem Stau haben wir endlich unser Ziel erreicht. Zuerst wurde der Strand begutachtet und eine Stelle für die Boote gesucht. Anschließend haben wir die Autos erst einmal ausgeladen. Während Ritch und Niklas sich um den Einkauf gekümmert haben, hat der Rest die Boote startklar gemacht.

Da „unser“ Strand nur über eine Treppe zu erreichen war, haben wir die Boote ein Stück weiter an einem Badestrand zu Wasser gelassen. Dann konnte die erste kleine Runde über die Ostsee gedreht werden. Wir haben die Boote zu unserem Strand gesegelt, dort auf dem Slipwagen festgemacht und dann konnten wir auch endlich das Haus „besetzen“. Und das war wirklich super.
Den Sonntag haben wir gemütlich beim Frühstück starten lassen. Danach ging es für alle das erste Mal zusammen auf’s Wasser, richtig guter Wind war aber erst für den Abend angesagt. Ab 19 Uhr sind Ritch, Niklas Clara und Melissa bei 5-7 Beaufort, dementsprechend auch ordentlich Wellen, mit den 420ern aufs Wasser. Lucas hat mit Segelneuling Tim einige Trockenübungen fürs Trapez an Land gemacht, dann haben wir gewechselt und für Tim begann ein Crashkurs im Wellen bezwingen. Nach Sonnenuntergang sind alle wieder wohlbehalten an Land angekommen.
Am nächsten Tag war nur für den Vormittag etwas Wind angesagt,also ging es für ein paar Stunden aufs Wasser, nachmittags haben wir dann gemeinsam an Land Spiele gespielt.


Am Dienstag hatten wir leider nur etwa 3 Beaufort. Nach dem Frühstück wollten wir so schnell wie möglich gemeinsam auf’s Wasser. Allerdings ohne Niklas – der hat noch geschlafen. Später stellte sich heraus, dass das unser Glück war…
Um nicht unterbesetzt zu sein haben wir kurzfristig einen unserer Nachbarn mitgenommen, da wir schon die Tage davor durch Unterhaltungen wussten, dass er gerne Mal mitfahren wollte. Als nach einigen Stunden die 420er-Besatzungen zurück an Land gekommen sind, war der 49er noch nicht da und auch von Niklas fehlte jede Spur. Wie sich herausstellte, gab es am 49er einen Schaden, so konnten Lucas und Clara nicht mehr wenden und die dänische Küste war die letzte Rettung. Dort mussten sie sich ein Handy leihen und haben es schließlich geschafft, über Silvio und Bodo Langschläfer Niklas zu erreichen. Der hat sich sofort den Werkzeugkoffer geschnappt und ist eineinhalb Stunden mit dem Auto nach Dänemark gefahren, um unsere Schiffbrüchigen zu retten. Glücklicherweise konnte der Schaden nach einiger Zeit repariert, und die Rückfahrt in die heimischen Gewässer gestartet werden. Am Abend sind dann auch Carli und Muggel angekommen, mit denen unsere Gruppe komplett war. Die von Muggel mitgebrachte Wasserspritzpistole eröffnete eine mehrtägige Wasserschlacht.

Die kommenden Tage hielt sich der Wind leider in Grenzen, einen Tag waren wir sogar nicht auf dem Wasser. Zum Zeitvertreib haben wir kurzfristig auf der Wiese hinterm Haus ein Volleyballfeld aus Absperrband und Segelschnüren gebaut. Trotz unserem nicht gerade unparteiischen und eher wahllos handelnden Schiedsrichter Muggel haben wir zahlreiche Spiele absolviert. Die windfreie Zeit haben wir uns außerdem bei Kartenspiel und Burgenbau (Carcasonne) vertrieben. Auch der Badewannen-Whirlpool wurde mit Vergnügen ausprobiert.
Am Donnerstag haben wir dann unseren letzten richtigen gemeinsamen Abend beim Lagerfeuer am Strand genossen.

Freitagabend hieß es dann schon wieder packen. Mit den Booten sind wir zurück zum Badestrand gesegelt, wo wir sie wieder abgebaut und verladen haben. Das Haus haben wir ordentlich aufgeräumt und die Autos gepackt.
Am Samstag ging es dann nach einem kleinen Frühstück zurück – ohne Stau und nach etwa 9 Stunden haben wir die Schlabu wieder erreicht.
Nach dieser tollen Woche sind wir uns alle einig, dass das wiederholt werden muss!

Das Haus ist schon gebucht.

Danke für den schönen Beitrag an die Verfasser.