8. Kutterwanderung

Dieser Bericht handelt von kleinen, großen und ganz großen Helden. Im Prinzip ist er ein kleines Heldenepos. 😉 Das klingt jetzt etwas stark übertrieben, aber mit ein bisschen guten Willen kann man es so sehen. Wir haben es wieder geschafft. Der 8. Himmelfahrtsausflug ist Geschichte und das ganz ohne große Pannen. Dieses Jahr ging es an den Großen Wannsee. Und da geht es schon los. Das alles war nur möglich, weil Elisabeth dort jemand kennt und darüber wurden wir zu Gästen beim Ruderclub Welle-Poseidon (der auch eine Segelabteilung hat). Elisabeth ist der große Held dieses Ausflugs. Sie hat das Ganze möglich gemacht und perfekt vorbereitet. Aber nicht nur das. Sie hat dann auch noch das Training für die Optis, den Kindertransport per Auto übernommen und ihr Zelt mit mehreren kleinen Seglern geteilt und im Vorzelt(!) geschlafen. Also vielen, vielen Dank an Elisabeth! Ohne dich hätten wir nicht den schönen Wannsee und die anderen Havel-Seen kennengelernt und wären nicht in so einer herrlichen Nachbarschaft zu den großen Segelvereinen, die sich an der Straße ‚Am großen Wannsee‘ aufreihen, untergekommen.

Blick auf den Großen Wannsee

Dieser Ausflug ist auch durch weitere Superlative gekennzeichnet. In diesem Jahr waren 4 Optimisten, 6 420er, 2 Laser, 1 Aero, 1 Ixylon, 1 49er1 Wild Cat und der ZK10-Kutter und somit 17 Boote mit von der Partie. Dafür waren 8 Bootsanhänger in Richtung Berlin unterwegs. Das war logistisch eine ganz schöne Leistung und da sind wir schon wieder bei den Helden. Es haben alle kräftig Hand angelegt, aber unsere großen Mädchen bzw. jungen Frauen verdienen eine eigene Erwähnung. Sie haben sich um das schwierige Wassern über die Rolle am Ende des Steges im Ruderverein gekümmert und den großen Kutter super für die Hin- und Rückfahrt mit der Verzurren des diversen Zubehörs vorbereitet.

Mittwoch, der Anreisetag

Dieses Jahr hat es gut geklappt und alle sind im Laufe des Mittwochs schon in Berlin eingetroffen. Die Ersten waren schon kurz nach dem Mittag vor Ort und konnten dann schon einiges vorbereiten. Es war gar nicht so einfach. Das wunderschöne Vereinsgelände des Ruderclubs ‚Welle-Poseidon‘ liegt zwischen der Max-Lieberman-Villa und der Gedenkstätte der Wannsee-Konferenz an der schmalen Straße ‚Am großen Wannsee‘ und in direkter Nachbarschaft zu vielen anderen Segelvereinen wie dem Seglerhaus ‚Am Wannsee‘, der Baltischen Segler-Vereinigung und dem Zeuthener Segelverein. Die Straße ist etwas schmal, aber schon sehr beeindruckend und evtl. einen Spaziergang wert. Mit den großen Anhängern musste man aber schnell von der dort herunter. Die kleineren Boote konnten auf dem Vereinsgelände unseres Gastgebers unterkommen. Der Kutter und die Extrem-Sportgeräte 49er und Wild Cat sind beim benachbarten Seglerverein ‚Ahoi‘ untergekommen. Allerdings ging das nicht ganz ohne Aufregung und etwas Anspannung. Der Kutter wurde per Kran ins Wasser gehoben und fing dann gleich an zu blubbern. In der Hektik waren die Lenzventile noch offen und so drang erst mal fleissig Wasser ein. Der 49er und der Wild Cat machten durch ihren hohen Masten Schwierigkeiten. Der dortige Segelverein hat vor allen Yachten und kleinere Jollen und damit gab es keine ausreichend große Rampe als Slipmöglichkeit. Letztendlich wurde die Boote auf der Rampe des benachbarten Wasser-Ski-Clubs ins Wasser gebracht. Dies sah für den Katamaran dann aber so aus, dass das Boot von mehreren Leuten mit viel Muskelkraft und ordentlicher Schräglage ins Wasser gebracht werden musste, damit der Platz unter den hohen Bäumen reichte. Das war ein Kraftakt! Zum Glück war es nur einmal notwendig, denn gleich neben unserem Gastgeber gibt es den Potsdamer Ruderclub, wo die ganze Aktion viel besser klappte. Ich glaube, man kann jetzt erahnen, was diese Gegend für ein Eldorado für alle Wassersportler ist.
Die anderen Boote waren dann schnell abgeladen, die Zelte wurden auf der Wiese vor dem Vereinsgebäude aufgestellt und das Vereinsgebäude als Stützpunkt für die Mahlzeiten eingerichtet. Über den Ruderbooten in der zweiten Etage hatten wir eine großen Saal und die sanitären Einrichtungen sowie eine Terrasse mit Tischen und Stühlen sowie einem grandiosen Ausblick auf den See für uns. Damit waren wir bestens versorgt. So langsam trudelten alle Boote und alle 40 Teilnehmer des Ausflugs ein. Dieser Tag ging dann beim gemeinsamen Abendessen mit Wienern und Kartoffelsalat auf der Terrasse zu Ende.

Donnerstag, Christi Himmelfahrt

Es war für alles gesorgt. Am frühen Morgen, um 7:00, wurden die Brötchen vom Bäcker geholt. Um 8:00 wurde dann zum Frühstück geblasen. Dabei gab es einige Beschwerden über die kalte Nacht. Es war wirklich ziemlich kalt. Für die Zeltschläfer war das schon sehr unangenehm und selbst in unserer einfachen Bungalowunterkunft ein Stückchen weiter hat man es gemerkt. Nach dem Klagen ging es dann mit den Vorbereitungen für den Segelausflug weiter. Am ersten Tag tut man sich damit immer etwas schwerer. Die ganze Umgebung ist neu und jeder muss seine sieben Sachen erstmal zusammen finden. Trotzdem wurde die geplante Startzeit 10 Uhr, in meiner Erinnerung, nur wenig überschritten. An diesem ersten Tag auf dem Wasser hatten wir guten Wind. Die Optimisten mit Elisabeth waren die ersten auf dem Wasser, der Kutter und die 420er folgten. Bei dem guten Wind waren die Optimisten für den Kutter nicht mehr einzuholen. Das Wetter war einfach perfekt. Diesen Eindruck hatten wahrscheinlich auch viele andere und so war der Wannsee voll von Segelbooten. Von den vielen Segelbooten die an seinen Ufern liegen, hatten sehr viele diese schöne Möglichkeit zum Segeln genutzt. Für uns machte dieses die Sache aber nicht einfacher. Es ist schon schwierig auf einem neuen Gewässer sich zu orientieren, aber wenn ordentlich Wind und viele Ausflugsdampfer mit schmalen Fahrwasser dazukommen, wird es doppelt zu knifflig. Hier waren die kleinen Segler und Elisabeth die Helden des Tages. Mit ihren Optimisten haben sie sich wacker über die bewegte Seeoberfläche und zwischen den vielen Booten hindurchgekämpft. Das war wirklich nicht einfach und ist ein Super-Leistung der kleinen tollkühnen Männer und Frauen in ihren viereckigen (Opti-)Kisten! Und eine große Leistung für die Nerven der Trainerin und ihrer Stimme!  Zwischen alle diesen vielen Segelbooten waren also 18 sächsische – teilweise ziemlich verstreut – in Richtung Norden auf der Havel unterwegs. Das Zeil war an diesem Tag die ‚Kleine Badewiese‘ in Gatow. Alle Boote trafen dort nacheinander ein, wurden an Land gezogen und auf dieser Badewiese abgelegt. Für den Kutter gab es keinen Steg und so wurde er wahrscheinlich zum ersten Mal quasi auf den Strand gesetzt und alle Passagiere mussten mit blanken Füssen und einem beherzten Sprung die letzten Schritte durchs Wasser bewältigen. Das dortige Bootshaus war zu Himmelfahrt und Vatertag ziemlich überlaufen. Bei deftiger Blasmusik hieß das für uns langes Anstehen in der Reihe vor dem Grill für eine Bratwurst. Nach der Stärkung ging es wieder zurück. Diesmal wurde der Weg länger, denn es musste gegen den Wind angekreuzt werden. Jetzt waren gefühlt fast alle Boote auf dem See. Das war wirklich ein schöner Anblick: Diese vielen weißen Segel und die vielen schönen Boote die sich teilweise auch ziemlich auf die Backe legten. Da musste man schon ganz schön aufpassen und die Vorfahrtregeln auf dem Wasser immer wieder durchspielen. Zum Kaffee und ein bisschen später waren wieder alle an Land. Für den Kutter und wahrscheinlich die meisten anderen Boote konnten an diesen Tag 12 gesegelte Seemeilen verbucht werden. Für die Einen gab es jetzt Kaffee und mitgebrachten Kuchen auf der Terrasse mit Ausblick. Die Anderen gingen nochmal aufs Wasser, um dieses tolle Segelrevier richtig auszukosten.
Der Tag klang dann mit einem gemeinsamen Grillabend und vielleicht mit ein paar Bier/Radler aus.

Freitag, 2. Segeltag

Auch am nächsten Tag lies uns der Wind nicht in Stich. Diesmal ging es südwärts in Richtung Potsdam. Als Ziel war die Meierei im Schlosspark von Cicilienhof ausgewählt worden. Da der Wind nicht gedreht hatte, ging das Spiel jetzt anders herum: Auf der Hinfahrt musste gekreuzt werden und zurück ging es dann mit Schiebewind. Leider muss man dabei durch mehrere Engstellen hindurch, um letztendlich von der Havel in den Jungfernsee abzubiegen. Dabei segelt man an der Pfaueninsel vorbei und kann viele Villen mit großen Gärten vom Wasser bewundern. Rund um die Pfaueninsel sind viele schöne Bauwerke auf definierten Blickachsen platziert. So blitzen dann das Schloss auf der Pfaueninsel, die Meierei der Pfaueninsel, die Kirche ‚St. Peter und Paul‘, die Heilandskirche von Sacrow und die Glienicker (Agenten-Austausch-)Brücke als schönes Panorama auf. Besonders schön war es, das Glockenspiel von ‚St. Peter und Paul‘ vom Wasser aus bei der Vorbeifahrt dicht am Ufer zu hören. Weniger schön war das ewige Kreuzen mit dem Kutter. Er kann halt nicht so hoch an den Wind gehen und damit werden es viel mehr Schläge als für die anderen Boote. Und dann kommen dann da noch die Untiefen dazu, wo erst das Schwert über den Boden schleift und man dann mit ihm im Schlick festhängt und schwer wieder Fahrt und Kurs aufnimmt. Und das alles mit einer kleinen Mannschaft von nur 4,5 Seglern. Da musste dann auch mal unsere Jüngste an der Großschot mithelfen.  So war es nicht verwunderlich, dass der Kutter als ziemlich Letzter in der Meierei vom Schloß Cicilienhof ankam. (Wir hatten schon damit gerechnet, es gar nicht mehr zu schaffen und mit leeren Magen zurück zu müssen.) Als Entschädigung und zum Gaudi der Gäste wurde der Kutter direkt an den Uferstufen der Gaststätte befestigt. Viele Leuten nutzen diesen Brückentag anscheinend für einen Ausflug. Die wohlverdiente Bratwurst und etwas zu Trinken gab es erst nach großer Wartezeit in einer langen Schlange. Während es auf der Fahrt teilweise ziemlich bewölkt war, zeigte sich jetzt die Sonne mit ihrer ganzen Kraft. Für einen Jollensegler im Neoprenanzug wird es dann ganz schön warm. Also ging es nach der Verpflegung wieder heimwärts. Der Rückweg vor dem Wind war dann sehr angenehm und wesentlich kürzer. Hinzu kam das die Pfaueninsel hin zu westlich und rück zu östlich und damit direkter umrundet wurde. Auf dem Kutter hat es viel Spaß gemacht, sich vom Spinnaker durch das schmale Fahrwasser und an der Fährstelle mit den vielen wartenden Touristen vorbeiziehen zu lassen. Nach 14,5 Seemeilen und knapp 6 Stunden war der Kutter an diesem Tag zurück.
An diesem Abend ging es dann für viele zum Abendessen in das ‚Bootshaus Bolle‘. Auch das hatte Elisabeth vorbereitet. So konnten wir ein schönes Abendessen inklusive einem heftigen kurzem Regen geniessen. Es wurden leider nach einem langen und intensiven Tag auf dem Wasser nicht alle dabei satt, so dass danach noch ein paar Würstchen und Steaks auf dem Grill landeten. Und wieder ging ein Tag mit einem gemütlichen Beisammensitzen mit Blick auf den See zu Ende.

Meierei im Neuen Garten mit Schloß Cicilienhof

Im Zickzack-Kurs über die Havelseen

Sonnabend, der 1. Juni

Leider mussten an diesem Tag schon die ersten abreisen. Bei denen einen war es ein runder Geburtstag und die anderen folgten dem Ruf der Lipsiade, als Regatta im Rahmen der Stadtsportspiele der Stadt Leipzig. Steffen und Herman sind heldenhaft fast in der Nacht aufgestanden, um rechtzeitig bei der Steuermannsbesprechung in Leipzig zu sein. Es hat sich gelohnt! Herman hat einen tollen 4. Platz von 27 Booten und Steffen den 6. Platz bei 11 Startern gemacht. Glückwunsch!
Am diesen Tag wurde erst einmal die, bis dahin vernachlässigte  Theorie nachgeholt. Lucas hat an der Tafel des Gastgebers die theoretischen Grundlagen gefestigt. Danach ging es aufs Wasser. Diesmal sollte das Ziel ein am Vortag entdeckter Biergarten gleich hinter der Pfaueninsel sein. Bei etwas weniger Wind und deutlich mehr Sonne und damit Wärme wurde es auch erreicht. Näheres kann ich nicht berichten, weil ich an diesem Tag an Land geblieben bin und mich per Pedes auf zu Pfaueninsel gemacht habe. Der Tag wurde aber auch dazu genutzt, mal die Boote zu wechseln. So hat Richard mal den 49er mit Lucas ausprobiert. Und Carly hat Yann und Louis mit auf den 420er genommen und ihnen damit die ersten Trapez-Erfahrungen geboten. Für mich war er damit Held des Tages und für Louis und Yann wahrscheinlich auch. Andy hat den Laser mal gegen den Aero getauscht. Und so gab es einige neue Eindrücke.
Nach dem so langsam alle wieder eingetrudelt waren, kam der schwierige Teil des Tages. Nach vielen Stunden auf dem Wasser und in der diesmal unerbittlichen Sonne, die viel Schweiß mit sich brachte, begann der Abbau der Boote. In solch einem Augenblick ist die Stimmung nicht gerade auf dem Höhepunkt, aber gemeinsam und getreu dem Spruch ‚Viele Hände – schnelles Ende‘ wurde das gepackt. Mit einem gemeinsamen Abendessen und Grillen direkt auf der Wiese fand der Tag langsam seinen Ausklang. Es wurde noch mal viel gelacht und bei der Jugend einige Runden Skat und ‚Wehrwölfe von Düsterwald‘ gespielt.

Sonntag, der Abreisetag

Am Sonntag ging dann alles relativ schnell. Nach einem etwas kürzerem Frühstück wurde die Zelte abgebaut und die Räumlichkeiten unserer Gastgeber wieder klar Schiff gemacht. Dann schnell die Hänger an die Autos gehängt und ab auf die Autobahn. Diesmal gab es keinen größeren Stau auf der Autobahn. Am See wurden dann schnell die Boote gemeinsam abgeladen und dann ging es ab nach Hause, so dass man gerade zur Kaffeezeit daheim war.

Mir hat es wieder viel Spaß gemacht. Ich fand es besonders reizvoll, den Wannsee als neues Revier mit seiner großen Fläche und den vielen Möglichkeiten zu entdecken. Ich hoffe, dass alle anderen auch viel Freude daran hatten und jetzt nur die Frage bleibt, wo geht es nächstes Jahr hin? Vielen Dank an alle! An die vielen großen und auch kleineren Hände, die mitgeholfen haben, damit so ein Ausflug möglich wurde. Vielleicht habe ich den einen oder anderen bzw. das eine oder andere vergessen zu erwähnen. Ich hoffe, es passt trotzdem so im Großen und Ganzen. Ich möchte mich ganz herzlich beim Ruderverein ‚Welle-Poseidon‘ und bei den anderen Vereinen bedanken, deren Gäste wir waren und die uns geholfen haben. Das so etwas möglich ist, ist eine tolle Sache. Es ist einfach prima, dass die Gastfreundschaft von anderen Vereinen solch einen Ausflug möglich macht. Vielen Dank!

Schwanenfamilie

Schwanenfamilie

7. Kutterwanderung

 

Himmelfahrtsausflug zum Scharmützelsee 2018

Dieses Jahr war als Ziel für den AOSY-Himmelfahrtsausflug der Scharmützelsee ausgewählt.
Nach vielen klärenden und organisierenden E-mails und Doodle-Listen von Alex ging es am Mittwoch Nachmittag los. Ziel war die Seglergemeinschaft Scharmützelsee e.V. (SGS), die uns für diese Tage aufgenommen hatte. Das Vereinsgelände ist am nordwestlichen Ufer an einem größeren Arm des Scharmützelsees sehr schön gelegen. Es gab die Möglichkeit zu zelten, man konnte kleinere Bungalows mieten oder fand einen Platz für die Wohnmobile bzw. den Wohnwagen. Und es gab Platz für die mitgereisten fünf Optis, die fünf 420er, den 49er und vor allem für den Kutter.

Mit einem großen Schreck endete die Hinfahrt für Heiko nach einem gesundheitlichen Problem in einem Krankenhaus. Trotz alledem hatten alle, die mit dabei waren, wohl ziemlich viel Glück.

Herman und ich kamen erst sehr spät und es war schon fast zu dunkel, das Zelt aufzubauen. Mit Unterstützung einer Lampe und fleißiger Hände bekamen wir es schnell aufgestellt … und anschließend noch ein kleines Abendbrot.

Am Donnerstag trafen wir uns mit mitgebrachten Marmeladen, Äpfeln, Käse, usw. und frischen Bäcker-Brötchen beim Frühstück. Anschließend ging es dann los: Es war leichter Wind und schönes Wetter und nicht so heiß. Nachdem der 420er, die Optis und der 49er auf dem Wasser waren, legte auch der Kutter ab. Leider war er überbucht. Da aber Katja und Marco ihr Motorboot mithatten, musste niemand an Land bleiben. Während das Motorboot seine Kreise um die Optis zog, fuhr der Kutter mit den 420ern ca. ein Drittel den See hinunter. Nach dem wir nichts zum Anlegen fanden, dreht der Kutter ab, um pünktlich zum Kaffee zurück zu sein. Prioritäten sind sehr wichtig. In der Gaststätte auf dem Vereinsgelände hatten wir noch ein Abendbrot bestellt, welches an den folgenden Tagen immer mehr kontrovers diskutiert wurde. Die 420er und die 49er Besatzungen nutzten den Abend, um Bodo mit einem Einkaufswagen eine kleine Freude zu bereiten.

Am kommenden Tag wartete bei wenig Wind und wolkenverhangenem Himmel wieder ein Ausflug auf die Besatzungen. Leider kann ich davon nicht viel erzählen, da Herman sich im Zelt gesund schlief und ich an Land blieb.

Am Sonnabend war es wieder sonnig aber es war nur schwach windig. Wir bemühten uns, etwas früher in See zu stechen. Das Ziel war eine Gaststätte am südlichen Ufer, ca. 10 km weit weg, und der Wind unterstützte uns nicht so sehr. Nachdem wir irgendwann einschätzten, dass das Ziel unter Segeln und Spinnaker nicht bis zum Mittag erreichbar war, wurden die Segel eingeholt und unter Motor in den Süden gefahren. Der Kutter nahm dann die 420er in Schlepp, das Motorboot die Optis. Nur der 49er fand genug Wind, um allein bis dahin zu kommen.

Nach dem Mittagessen, einer kleinen Pause, der Rückfahrt bei schwachem Wind aus allen Richtungen und dem Aufladen der Boote verwandelten sich die 420er, die 49er und die großen Opti-Besatzungen zu Erzählern, Wehrwölfen, Dorftrotteln, Hexen, Seherinnen und die Erwachsenen lernten an dem Abend ein neues Spiel.

Am Sonntag diskutierten wir beim Frühstück verschiedene Ziele für den Himmelsfahrtausflug 2019, packten alles zusammen und starteten anschließend die Rückfahrt. Alle kamen gut in Leipzig an.

Zurück blieb ein schönes und gut organisiertes Himmelfahrtswochenende.

Vielen Dank an Steffen für den Bericht!
Vielen Dank an Andy für die Fotos!

 

 

6. Kutterwanderung

Kutterwanderung vom 24. bis 28. Mai 2017

Wie es schon langsam Tradition ist, haben wir zu Himmelfahrt alle Boote und unsere Sachen zusammen gepackt und sind an ein unbekanntes Gewässer gefahren. In diesem Jahr ist die Wahl auf den Schwielochsee am Rande des Spreewaldes  gefallen. Ganz konkret sind wir auf dem Campingplatz Jessern untergekommen. Bis dahin hat es allerdings eine ganze Menge an Vorbereitungen gebraucht. Das Nummernschild für den neuen Doppelstocktrailer wurde am Montag erkämpft und am Mittwoch sollte es schon los gehen. Mit diesem Ausflug haben wir einen kleinen Rekord mit 45 Personen und  6 Bootsanhängern aufgestellt. Folgende Boote waren diesmal mit dabei: unser ZK10-Kutter, sechs 420er, ein 49er, ein Laser sowie ein Schlauchboot und vier Optimisten. Nach dem Booteladen am vorhergehenden Sonntag ging es im Laufe des Mittwochs los. Erstaunlicherweise war die Anfahrt über die B87 (163km/2,5h laut Google) ganz unkompliziert. Im Gegensatz zu anderen Himmelfahrt-Ausflügen über die Autobahn gab es auch bei der Rückreise keinen Stau und die Strecke ließ sich gut mit den Anhängern fahren. Am Schwielochsee wurden wir dann von Herrn Buchta als Chef des Zeltplatzes empfangen und der Kutter und das Schlauchboot wurden von seinen Leuten routiniert ins Wasser gebracht. Das und auch das Slippen aus dem Wasser hat gut geklappt. Vielen Dank nach Jessern! Auf dem Zeltplatz hatten wir eine größere Fläche gleich links hinter dem Eingang für uns. Hier standen 3 Campinganhänger für uns bereit und um diese herum gruppierten sich dann die Zelte und Wohnmobile. Etwas weiter weg wurden auch noch zwei weitere gemietete Wohnwagen und ein Mobile Home genutzt. Nach dem Aufbauen der meisten Boote und dem sonstigen Einrichten auf dem Zeltplatz sassen alle noch in einer Runde bei einem Glas Wein zusammen. Allerdings wurde es schnell ziemlich kalt. Insgesamt hat das Wetter aber gut mitgespielt und sich nach einem kälteren Start zu immer wärmeren Werten und mehr Sonnenschein gesteigert.

Donnerstag, 1. Tag

Der erste Tag begann mit der Erkundung des Kleinen Schwielochsees. Die 420er, der 49er und der Kutter wurden bei einer angenehmen Windstärke 2-3 zur Erkundung ausgeschickt. Als es gerade anfing Spaß zu machen und der 49er mit Spi zum ersten Mal richtig Fahrt aufnahm, wurde der Tag durch ein lautes Krachen im Mast und durch ein danach herabhängendes Mastoberteil jäh eingetrübt. Der obere Teil des Mastes ist beim 49er aus Karbon gefertigt. Der schöne Gewichtsvorteil, den man damit hat, zeigt sich von seiner unschönen Seite, wenn er wie ein Streichholz und ohne Vorwarnung wegbricht. Leider war damit der 49er außer Gefecht gesetzt. Mit Motorbootunterstützung wurde das Boot an den Strand gebracht und die Segel geborgen. (Durch großes Engagement gibt es inzwischen aber schon einen neuen alten Mast und damit kann die Segelsaison für den 49er weitergehen).
Am Nachmittag waren alle Boote komplett. Die Optimisten kamen im Transporter etwas später und waren dann schnell aufgebaut. Jetzt konnte das Training für unsere Opti-Kinder Yann, Louis, Florian und Charly starten. Auch das ist ein kleines Novum. Wir haben diesmal die Optis mitgenommen, um auch für die Jüngsten diesen Ausflug zu einem tollen Erlebnis und kleinem Trainingslager zu machen. Während die Optimisten auf dem Kleinen Schwielochsee ihr Training absolvierten, machten die anderen Bootsklassen schon eine Erkundungsfahrt durch den Kanal vom Kleinen in den Großen Schwielochsee. Dieser ist lang gestreckt und an einigen Stellen ziemlich flach. Die ersten Grundberührungen mit dem Schwert wurden schnell beim Kutter gemacht, und die Erkenntnis, dem Tonnenstrich zu folgen, stellte sich bald ein. Nachdem die großen Boote sicher vertäut und die kleinen an Land abgestellt waren und alle mehr oder minder geschafft auf dem Zeltplatz wieder eintrudelten, wurde der neue Grill von Bodo (Vielen Dank!) angeschmissen und deftig gegrillt. Eine kleine Tradition besteht auch darin, dass die Jugendlichen nach dem Abendbrot noch mal einen kleinen Ausflug machen und gemeinsam Chillen. In diesem Jahr wurde dabei Kontakt zu den 420er-Seglern beim Segelverein um die Ecke aufgenommen, die sich ebenfalls im Trainingslager befanden. Ansonsten hat sich der Kutter wohl zum Chillen ganz gut bewährt.

Freitag, 2. Tag

Wir haben an allen Tagen den Brötchen-Service auf dem Zeltplatz genossen. Nach der Bestellung am Abend gab es jeden Morgen leckere frische Brötchen. Damit war das Frühstück gesichert. Für die Opti-Kinder gab es dann zwischen 9 und 10 Uhr schon eine Trainingseinheit. Vielen Dank an Sylvio und Lucas, deren Frühstück als Trainer entsprechend kürzer ausfiel. Irgendwann nach 10 Uhr brach dann die kleine Armada in Richtung Norden auf. Nach dem kleinen Kanal und vorbei an einer Insel öffnet sich der See und wird wesentlich breiter. Der Wind der beim Start mit 2-3 Beaufort blies, legte auf dem großen und offenen Schwielochsee auf 4 Beaufort zu. Damit war der Spaß für die 420er gesichert und auch der Kutter kam langsam richtig in Fahrt. Zur Freude der Passagiere nahm die Krängung immer weiter zu, und der Gewichtstrimm musste angepasst werden. Aber die wirklichen Helden waren unsere Optimisten. Etwas abgeschlagen durch das langsamere Vorwärtskommen fanden sie sich bei zunehmender Wellenhöhe und stärkeren Wind langsam mitten auf dem großen See wieder. Mit der Unterstützung durch das Motorboot wurden aber alle beieinander gehalten und die Situation gemeinsam gemeistert. Eine Pause und Stärkung war da schon fast in Sicht.
Irgendwie wird man ja von Jahr zu Jahr besser. Und dieses Jahr waren wir gut vorbereitet, da Martin mit seiner Familie das Revier im letzten Herbsturlaub bereits getestet hatte. So konnten wir uns auf die gemachten Erfahrungen verlassen und als weitere Neuerung in diesem Jahr wurde zum ersten Mal eine Mittagspause vorab telefonisch mit einer Gaststätte vereinbart. Damit es mit dem Anlegen klappt, wurden vorab die Steganlagen besichtigt und sogar die Bestellung schon am Abend vorher klar gemacht. So hatten die Optimisten mit der Yachtklause Zaue ein klares Ziel vor den Augen und die größeren Boote mussten wieder ein Stück zurück segeln, um dort einzukehren. Mit gegenseitiger Unterstützung waren die Boote schnell am Steg festgemacht und die kleineren auf einer Wiese vor der Klause abgelegt. Der Wirt der Yachtklasse hatte die Bierzeltgarnituren von Himmelfahrt einfach stehengelassen und so konnten wir bei besten Wetter direkt vor der Klause sitzend uns stärken. Nach dieser schönen Pause fiel das Aufbrechen nach dem Mittag schon ein bisschen schwer. Letztendlich sind aber alle wieder gestartet und bei nachlassendem Wind ging es zurück in den Kleinen Schwielochsee. Dort hatten wir es uns für diesen Abend einfach gemacht und Gulasch- bzw. Erbsensuppe beim Zeltplatz geordert. So war für das Abendessen gesorgt und genügend Zeit für ein weiteres Highlight. Martin hatte sich vorbereitet und ausgerüstet mit Beamer und Leinwand, hat er uns eine schöne Diashow von der Atlantiküberquerung gemeinsam mit Sylvio gezeigt. Das war eine tolle Sache. Alle saßen um die Leinwand herum und folgten bei zunehmender Dunkelheit den Worten und Bildern von Martin, der sehr schön das Erlebnis Atlantik und die Farbe blau in allen Schattierungen beschrieben und damit das Fernweh bei vielen angestachelt hat.
Leider hatten wir an diesem Wochenende etwas Konkurrenz durch das Depeche Mode Konzert in Leipzig. Dadurch mussten wir uns von einigen schon an diesem Abend bzw. am nächsten Morgen verabschieden.

Sonnabend, 3. Tag

Nach Frühstück und Opti-Training ging es auf, den Schwielochsee in seiner ganzen Länge zu erkunden bzw. abzusegeln. Diesmal hatten wir die Latte etwas höher gelegt und am Abend vorher die Mittagspause mit dem Gasthof Schur in Leißnitz am anderen Ende des Sees vereinbart. Das sind stolze 12km wenn man den günstigsten Kurs mit Google ausmisst. Leider hatten wir jetzt, da wir es gut gebrauchen konnten, nicht so viel Glück mit dem Wind. Mit nur leichten Winden starteten wir und hangelten uns über große Teile von einem zum nächsten Windfeld, welche sich durch kräuselnde Wellen auf der sonst glatten Seeoberfläche ausmachen ließen. Wo es gar nicht mehr vorwärts ging, wurde ein kleiner Schleppverband hinter dem Kutter oder dem Schlauchboot gebildet, um mit Motorkraft vorwärts zu kommen. Martin schaffte es mit seinem Laser auf Hin- und Rückfahrt jeweils der Erste zu sein und damit sogar die schnellen 420er abzuhängen. Hut ab! Die 420er waren allerdings auch ein bisschen gehandicapt, da die Opti-Kinder und die 49er-Besatzung zusätzlich auf die Boote verteilt waren und so in jedem Boot 3 Mann saßen. Das war eine lange Etappe und der vereinbarte Mittagstisch musste schnell per Telefon von 13 auf 14 Uhr verschoben werden. Leißnitz liegt ganz im letzten Zipfel des Sees, dort wo die Spree den Schwielochsee wieder verlässt und Richtung Berlin weiter fließt. Nachdem sicher war, dass das Ziel erreicht war (vom Wasser sieht es ganz anders aus) und der Kutter seinen Liegeplatz an zwei alten Dalben gefunden hatte, ging es schnellen Schrittes zum Gasthof Schur. Dort wurden wir von den Wirten im Saal mit Hamburger Schnitzel und Nudeln mit Tomatensoße verköstigt. Es tat sehr gut, sich nach der vielen Sonne im Schatten und der Kühle eines Gebäudes zu stärken. Leider schritt die Zeit viel zu schnell voran und der lange Rückweg musste noch in Angriff genommen werden. Schnell und mit gegenseitiger Hilfe wurden die Boote wieder ins Wasser getragen und dann ging es zurück Richtung Süden. Leider gab es keine Veränderungen beim Wind und so wurde es wieder eine etwas zähe Angelegenheit. Die Wasserschutzpolizei machte die Sache noch etwas spannend, indem sie sich an eine der Engstellen im See postierte und nun alle Boote unter dem strengen Auge des Gesetzes in der Fahrrinne zwischen den Tonne bei reichlich Verkehr aufkreuzen mussten. Nach dieser Engstelle ging es mit wechselnden Windverhältnissen vorwärts. Wenn es gar nicht mehr ging und der Schleppverband mit Motor gerade gebildet war, kam doch noch eine Brise auf und es ging segelnd weiter. Auf dem Kutter gab es später noch die Möglichkeit den Spi zu ziehen und damit die leichten Winde besser zu nutzen und schöne Fotos zu machen. So trudelten alle, von den Stunden auf Wasser und der vielen Sonne geschafft, nacheinander wieder am Ausgangspunkt ein. Da es der letzte Abend vor der Abreise war, ging es gleich an den Abbau der Boote. Der Kutter und das Schlauchboot waren schnell wieder aus dem Wasser. Die 420er und der 49er wurden von den Jugendlichen abgebaut und komplett selbst verladen. Das hat sehr gut geklappt. Nachdem wir erst kurz vor 19 Uhr angelegt hatten, konnte wir uns ca. 1,5 h Stunden später schon um den Grill drängen. Die Frauen hatten diesmal das Grillen übernommen und ein tolles Abendbrot vorbereitet.

Sonntag, Abreisetag

Am nächsten Tag wurden dann die Zelte abgebrochen, die Bootsanhänger an die Autos gehängt und ab ging es zurück nach Leipzig.  Am See angekommen stießen wieder viele fleißige Hände dazu, so dass die Boote sehr schnell wieder abgeladen und aufgebaut waren. Sogar das Schlauchboot war mit der hinzu gewonnenen Übung schnell wieder im Wasser. Ein großes Dankeschön an Thorsten und Torsten für das Ziehen des Kutters als unseren dicksten Brocken und das Slippen des Schlauchbootes. Und überhaupt war der Ausflug nur möglich, weil so viele Hände angefasst haben und an einem Strick gezogen haben. Ich möchte Danke sagen für den Motor von Thomas, die Party-Zelte und den Opti-Transport von Heiko, die vielen vorbereitenden Arbeitsstunden von Sylvio und Bodo, das leckere mitgebrachte Essen von den Frauen und vieles mehr, was mir gerade vielleicht nicht einfällt.
Jetzt stellt sich nur noch eine Frage: Wo geht es nächstes Jahr hin? Im Gespräch waren schon der Scharmützelsee etwas nördlich vom Schwielochsee, der Geiseltalsee bei Merseburg, der Plauer/Breitlingsee bei Brandenburg oder der große Wannsee in Berlin? Was sind eure Vorschläge?

5. All-on-SEA-Youngsters Kutterwanderung

Das Steinhuder Meer ist es nicht geworden, da der Wunsch nach beheizbaren Übernachtungen bei den älteren Teilnehmern doch ausgeprägt war. So sind wir dieses Jahr kurzentschlossen wieder in Richtung Berlin gefahren und am Krossinsee gelandet.

himmelfahrt2016Damit haben wir an 2013 angeschlossen, wo wir schon mal auf der Dahme bzw. dem Langen See und damit nur eine Brückendurchfahrt weiter nördlich unterwegs waren. Dieses Jahr waren wir auf dem Krossinsee und dem Zeuthener See, wie die Dahme dort heißt, unterwegs. Mit dem Campingplatz Krossinsee 1930 haben wir eine gute Ausgangsbasis mit Slipmöglichkeit für den Kutter, Zelt- und Wohnwagenstellmöglichkeit und beheizbaren Bungalows für die älteren Jahrgänge gefunden. Besonders in der ersten noch sehr kalten Nacht war die Heizung in den Bungalows doch sehr willkommen. Da der Wettergott aber mit uns war, wurde es von Tag zu Tag immer schöner und wärmer. Dadurch war es auch für unsere 420er Crews in den Zelten immer besser auszuhalten. Insgesamt waren sechs 420er mit folgenden – auch wechselnden – Besatzungen diesmal dabei:

  • Lucas und Tom und Carli
  • Niklas und Richy
  • Bianca und Johanna
  • Clara und Hanna und Claire
  • Melissa und Cheyenne und Paul
  • Richard und Felix

Zu Himmelfahrt ging es dann nach der üblichen längeren Anlaufphase durch den Aufbau der Boote und dem Zögern vor dem ersten Auslaufen endlich los. Mit wenig Wind ging es den Krossinsee hinunter über den Großen Zug in den Zeuthener See. Bei herrlichem Sonnenschein streikte der Wind stellenweise total, und so musste mehrmals ein Schleppverband gebildet und wieder aufgelöst werden. Im Zeuthener See hatten wir dann eine Begegnung mit der Wasserschutzpolizei, die sich dort auf der Suche nach den Regelverstößen an diesem ‚Männertag‘ positioniert hatte. Leider wurden wir dieses Mal auch angezählt und verwarnt. Obwohl wir schon mehrmals auf echten Wasserstraßen abseits von unserem Schladitzer See unterwegs waren, hatte sich noch niemand daran gestoßen bzw. daran gedacht, dass es eine Pflicht zur Kennzeichnung von Kleinfahrzeugen auf den Binnenschifffahrtsstraßen (ein Wort mit 3 x ‚f‘ hintereinander!) gibt. Jetzt wissen wir es und haben den Wissenszuwachs mit einer Verwarnung in Höhe von 55€ bezahlt.

Ein Kennzeichen ist beantragt. Diese Lektion haben wir gelernt! Ansonsten war es ein ziemlich ruhiger Tag auf dem Wasser, der eine gewisse Tendenz zum Faulenzen auf den Booten mit sich brachte. In Zeuthen haben wir nach dem Schreck mit der Wasserschutzpolizei bei der Segelgemeinschaft Zeuthen festgemacht (Vielen Dank!) und waren beim Bäcker Dreißig ein Eis essen. Zurück ging es dann wieder mit wenig Wind und teilweise mit Motorkraft.

Über den zweiten Tag kann ich nicht viel sagen, da ich da leider arbeiten musste. Mit zunehmendem Wind wurde der gesamte Zeuthener See bis hoch nach Schmöckwitz erkundet und beim Cafe Schulz eingekehrt. Das war von dem Massenansturm so überrascht, dass dann auch noch das Backstübchen Zeuthen ausprobiert wurde.

Am Sonnabend war durch den stärkeren Wind der Weg bis zum Zeuthener See viel kürzer. Der Kutter hatte Schwierigkeiten den schnellen 420ern zu folgen. Diesmal wurde beim Zeuthener Yachtclub angelegt (auch hier Vielen Dank!) und dann wieder im Backstübchen Zeuthen eingekehrt. Dabei hatten einige 420er Crews das Bergen der Vorsegel vergessen und bei dem Versuch, das auf die Schnelle zu richten, bin ich halb baden gegangen ;-). Das hätte dem Tag fast trotz Sonnenscheins und vor allem wegen des Handy in der Hose einen bitteren Beigeschmack gegeben. So konnte ich schnell auf eine trockene Hose ausweichen und  weiter ging es. Auf der Heimfahrt hatten wir dann noch einen Gast aus Zeuthen an Bord, dem einiges geboten wurde. Mit dem zunehmenden Wind über die letzten drei Tage wurde den Leuten auf den 420ern immer mehr abverlangt. Mit starken Böen und drehenden Winden war öfter schnelles Reagieren und viel Rein/Raus beim Vorschoter gefragt. Leider gab es auch eine Kenterung an diesem Tag, bei dem mangelnde Sorgfalt mit Materialverlust bestraft wurde. Relativ kurz nach dem Ablegen ist unser roter Orkan durchgekentert und dabei ist das Ruder verloren gegangen. Es ist wirklich eine blöde Konstruktion an diesem 420er und dieser Sprengring lädt einfach dazu ein, vergessen zu werden. Auf jeden Fall war es damit mit dem Segeln vorbei, und der Orkan musste längsseits genommen werden. Ich habe dabei etwas über Festmacherleinen gelernt. Mit Hilfe einer Spring kann man ein Boot längsseits nehmen und dann im Verband auch ohne Ruderwirkung auf dem 420er fahren. Nach der Ankunft am Zeltplatz wurde die fehlende Segelzeit schnell noch bei einem Schlag mit dem Kutter und bei altersgemischten Besatzungen auf den 420ern nachgeholt.

Natürlich gäbe es noch vieles zu berichten über das gemeinsame Grillen, das Chillen im Kutter bis weit nach Mitternacht oder den Stress im Stau bei der Heimfahrt. Fest steht: Es hat wieder richtig Spaß gemacht! Ich hoffe, wir bleiben bei der Tradition und starten 2017 zu unserer 6. Kutterwanderung. Ich freue mich darauf.

4. All-on-SEA-Youngsters Kutterwanderung

Vom 13.-17. Mai haben wir unsere 4. Kutterwanderung durchgeführt.

Da wir noch eine offene Rechnung mit der Müritz hatten, haben wir uns dieses Jahr der Herausforderung erneut angenommen, sind zur Müritz gefahren und haben sie bezwungen.

(Wir waren bereits letztes Jahr schon dort, doch obgleich unsere größten Anstrengungen wollte es uns schlicht nicht gelingen, das weiteste, mögliche Ziel, Waren, zu erreichen.)

Am Mittwochnachmittag brachen dann 9 Kinder und Jugendliche sowie 5 Erwachsene in Richtung Müritz auf. Ziel war, wie im letzten Jahr, der Zeltplatz „Naturcamping Bolter Kanal“ bei Rechlin. Durch die unschöne Verkehrssituation an jenem Tag kamen wir erst spät am Abend an und mussten uns bei nur noch spärlichem Sonnenlicht beeilen, die Zelte zu errichten, ehe wir in nahezu völliger Dunkelheit die leckeren Salate von Carola und Mandy verzehrten. An dieser Stelle sei den beiden dafür herzlichst gedankt.

Der Donnerstag startete für uns mit frischen Brötchen vom Campingplatzbäcker und Nutella. Nach dem Frühstück wurden die 420’er und der Kutter im gewohnte, schweißtreibenden Akt aufgebaut. Diese Jahr bestanden die Crews aus

  • Cheyenne & Melissa
  • Tom & Lucas
  • Felix & Niklas
  • Johanna, Tonja und Marvin (Kutter)

Dann war es endlich so weit, wir starteten unsere erste Ausfahrt für dieses Jahr nach Röbel. Bei guten Wind und einigen Schlägen legten wir am Nachmittag in Röbel an und die Crews freuten sich über warme Getränke und Essen. Nach dieser Stärkung traten wir den Rückweg an. Mit schönen Achterwind und herrlichen Sonnenschein segelten wir wieder in Richtung Zeltplatz, wo wir den Abend mit Bratwurst und Steak ausklingen ließen, ehe man sich dann früher oder später zu Bett/ Luftmatratze begab.

Der Freitag war nunmehr der Tag der Entscheidung, an welchem wir das Non-Plus-Ultra des uns Möglichen austesten und uns bis Waren begeben wollten, was die wohl von uns bis dato längste durchgeführte Fahrt werden würde.

Nach einem guten Frühstück brachen wir in Richtung Waren auf. Das Wetter war zwar nicht ganz so schön, aber zum Segeln braucht man nun mal Wind, und wäre dieser an jenem Tag schlechter ausgefallen, so hätten wir unseren Trip entweder niemals geschafft oder es hätte insgesamt bedeutend länger gedauert. Nach vielen Schlägen über die Müritz mussten wir eine Pause in Kling einlegen. Getränke und lange Fahrten auf See vertragen sich nicht und daher wurde eine „Pullerpause“ eingelegt, ehe dann das letzte Stück nach Waren unter Segel und teilweise Motor zurückgelegt wurde. An diesem Wochenende wurde die MÜRITZSAIL abgehalten und der Hafen war voller Boote. Bei diesen riesigen Schiffen waren wir mit unserem Kutter und den 420’ern schon der irgendwie fehl am Platz wirkende Hingucker. In Waren angekommen wurden die Kinder mit einem Eis sowie einer Runde über den Rummel inklusive Riesenradfahren belohnt. Bei der Heimreise war der Wind uns treu und alle konnten unter eigenen Segeln die Reise antreten. Bei herrlichstem Sonnenschein und unter Spi ging es wieder in Richtung Campingplatz. Der Abend wurde mit Grillwurst und Steak (schon wieder) ausgewertet und beendet.

Am Samstag war uns das Wetter leider nicht ganz so hold, aber echte Segler kann nichts erschrecken. Bei Regen brachen wir zur letzten Fahrt für diese Jahr auf. Ziel für uns war der Ort Rechlin, wo wir uns in einer Hafenschenke an delikaten Speisen erfreuten, ehe wir das letzte Mal die Reise zurück zum Campingplatz antraten.

Wieder im sicheren Hafen angelangt, verbrachten wir den Verbleibenden Tag mit diversen Beschäftigungen, ehe wir unser Abendbrot in Form von den letzten verbliebenen Bratwürsten und Steaks einnahmen. Am nächsten Tag wurde dann die Zelte abgebaut und alle traten nach dem tollem, zusammen verbrachten Wochenende die Heimreise an. Nachdem wir nun das maximal mögliche Ziel auf der Müritz erreicht hatten, würde uns diese wohl das nächste Mal nicht mehr begnügen können, weswegen wir uns bereits auf der Heimfahrt auf die Suche nach noch größeren, fordernden Revieren (Stichwort Ostsee) machten. Zusammengefasst wie immer ein schönes Wochenende, bei dem sicherlich jeder irgendwie auf seine Kosten, ob nun beim Segeln oder im Geldbeutel, gekommen ist.

 

 

Vielen Dank an Niklas für diesen Beitrag