Es hat Spaß gemacht! Der Tradition folgend haben wir uns auch dieses Jahr wieder zu Silvester mit unserem Kutter auf den Schladitzer See getraut. Das Wetter und die Logistik waren mit uns und so war der Kutter kurz nach 10 Uhr bereits im Wasser. Ein ganz großes Dankeschön an Michael, der mit einem entsprechenden Fahrzeug den doch etwas größeren Kutter ins Wasser gelassen und – nach dem wir durchgefroren waren – auch wieder aus dem Wasser geholt und zurück in die Scheune gebracht hat. Das Wetter verwöhnte uns mit herrlichem Sonnenschein bei Temperaturen zwischen 0 und 3°C.
Ein kleines Malheur ist dann doch passiert: Die Pinne für das Ruder wurde anfänglich vergessen. So ein großes Ruder ohne Pinne zu bewegen, kann aber anstrengend werden. Bodo hatte die rettende Idee und genau rechtzeitig mit dem auffrischenden Wind wurde eine der Holzlatten, die als Fussklemmen beim Rudern benutzt werden, zur Pinne umfunktioniert. Somit konnten die Mannschaft und die Pinne rechtzeitig auf der anderen Seite des Sees aufgenommen werden. In diesem Jahr hatten wir leider nicht den Steg von AoS zur Verfügung und mussten deshalb an den Anglersteg am Wolteritzer Ufer ausweichen. Hier waren schnell Leute und Verpflegung an Bord genommen und dann ging es kreuzend gegenan in Richtung Biedermeierstrand am südlichen Ende des Sees. Ich habe gerade mal auf Windfinder nachgeschaut und mit Erstaunen festgestellt, dass wir eine Windstärke 5 in Spitzen hatten. Das ist mir gar nicht so aufgefallen. Auf jeden Fall sind wir gut vorwärts gekommen und mussten schon mal die Plätze wechseln, damit die Krängung nicht zu stark wurde. Dank der mitgebrachten Leckereien, den wärmenden Getränke und der lachenden Sonne wurde es ganz gemütlich an Bord. Außerdem wurde eine neue Tradition geboren! Nachdem wir es im letzten Jahr aus der Not heraus schon mal probiert haben, wurde es dieses Jahr perfektioniert – das Singen von Seemannsliedern. Mit den ausgedruckten Liedtexten in der Hand war die Textsicherheit gegeben und man konnte sich besser auf die Melodie konzentrieren. Vielen Dank an Martin für die Liedtexte und noch mehr für seinen Einsatz als stimmführender Sänger. Da das Ganze als teambildende Maßnahme gesehen wird ;-), werden wir da dran bleiben und die Tradition spätestens beim nächsten Silvestersegeln wieder pflegen.
Nach einer kleinen Pause ging es noch mal auf einen zweiten Schlag. Hier hat dann Richard das Steuer übernommen und mal getestet, ob nicht doch ein bisschen Wasser bei entsprechender Schräglage über die Bordwand läuft. Auch ohne Spinnaker sind wir dieses Jahr gut vorangekommen. Nach über 2 Stunden auf dem Wasser waren die meisten dann doch durchgefroren. Am Wolteritzer Ufer wurde noch mal angelegt, die meisten gingen dort von Bord und dann wurde der Kutter auf der anderen Seeseite wieder aus dem Wasser geholt. Noch schnell einen ‚Guten Rutsch‘ gewünscht und dann ab nach Hause und die Vorbereitungen für Silvester starten. Erst zu Hause habe ich gemerkt, dass ich doch ein wenig durchgefroren war. Aber nach einer kleinen müden Phase, die mit einem Kaffee bekämpft wurde, ging es los mit den Vorbereitungen für das gemeinsame Kochen zu Silvester. Also mir hat es viel Spaß gemacht und es war für mich der perfekte Abschluss eines segelreichen Jahres.
Zu Himmelfahrt (5.Mai) soll es dann an das Steinhuder Meer gehen. Wir sind vom Baltischer Segler-Verein in Steinhude eingeladen uns mal auf dem ‚Meer‘ auszutoben. Ab Februar können wir uns dort um beheizte Gästezimmer bewerben. Es gibt aber auch genügend Platz für Zelte und Wohnmobile auf dem Gelände. Am 7. Mai findet dort eine Regatta statt. Auch daran könnte man teilnehmen, wenn man Lust hat. Also bitte schon mal Gedanken machen, wer mitkommt und welche Boote mitgenommen werden.
Ich möchte allen ein glückliches und wind-/segelreiches 2016 wünschen!